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Lot 3027* - A208 Gemälde Alter Meister - Freitag, 22. März 2024, 14.00 Uhr

HERCULES PIETERSZ. SEGERS

(Haarlem um 1589–um 1640 Den Haag)
Waldpfad. 1618–20.
Öl auf Leinwand auf Holz.
16 × 22,4 cm.


Provenienz:
- Wohl Sammlung des Statthalters Frederick Heinrich von Oranien-Nassau (1584–1647) und Amalie zu Solms-Braunfels (1602–1675), 1632.
- Wohl Sammlung Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg (1620–1688).
- Sammlung Friedrich III., Kurfürst von Brandenburg / Friedrich I., König von Preussen (1657–1713), mindestens ab 1699 bis 1713 (verso mit Etikett Schloss Oranienburg 1709).
- Sammlung Friedrich Wilhelm I. (1688–1740), Kurfürst von Brandenburg und König von Preussen, 1713 bis 1740.
- Sammlung Friedrich II. der Grosse (1712–1786), König in Preussen, ab 1740.
- Sammlung August Wilhelm von Preussen (1722–1758), ab 1742–43.
- Verliess das Schloss Oranienburg als Teil einer Gruppe von 250 Gemälden, zwischen 1745 und 1800.
- Sammlung Christian Ludwig Stieglitz (1756–1836).
- Durch Erbschaft, Sammlung seines Sohnes, Christian Ludwig Stieglitz (1803–1854), Dresden.
- Auktion Dresden, 2.5.1838, ohne Losnummer (verkauft für 1 Thaler, 7 Groschen an Johan Christian Dahl).
- Sammlung des Malers Johan Christian Claussen Dahl (1788–1857), Dresden, 1838–1839 (verso mit handschriftlichem Etikett).
- Durch Vermittlung von H. T. Heftye (Dahls Vermittler) an Andreas Schram Olsen (1791–1845), Larvik, Norwegen, 18.3.1839.
- Sammlung Johan Ludwig Malthe (1807–1896), ab Dezember 1845.
- Sammlung seines Neffen, Alexander Ludwig Normann Malthe (1845–1928), Kristiana (Oslo) und Eidsvoll, Akerhus.
- Sammlung seiner Nichte, Alfhilde Malthe (1876–1961), Lesja, Oppland.
- Nachlassversteigerung Alfhilde Malthe, Lesja (Bjorkhaug), 20.8.1962, ohne Losnummer (verkauft an den Auktionator Ole Fagersand).
- Sammlung Ole Fagersand (1909–2002), "Lennsmann" von Dombas, Norwegen, ab 1962.
- Durch Erbschaft, Privatsammlung, bis 2003.
- Auktion Blomqvist, Oslo, Sammlung Erben Ole Fagersand u.a., 16.12.2003, Los 1212 (als europäische Schule des 19./20. Jh.).
- An obiger Auktion erworben, Privatsammlung, Norwegen, seit 2003.

Ausstellung:
Amsterdam 2016/2017, Hercules Segers, Rijksmuseum, Amsterdam, 7.10.2016–8.1.2017, Nr. P1.

Literatur:
- Inventar Oranienburg, 1699, S. 594, Nr. 207 ("Eine Landschaft durch einen Waldt im schwartzen Rahm").
- Inventar Oranienburg, 1743 ("Eine Landtschaft, durch einen Wald, in schwartzem Rahm, von Segers").
- Huigen Leeflang und Pieter Roelofs (Hg.): Hercules Segers: Painter, Etcher, Ausst.-Kat. Amsterdam 2016, S. 246–251, Nr. P1 (sowie erwähnt auf S. 13, 57, 99, 113, 125, 144, Abb. 167 und 168, S. 145, 214–215, 253, 261, 271, 279 und 337).
- Emanuel von Baeyer: Hercules Segers. Painter, Printmaker, Experimentalist, Art Dealer. Woodland Path, Köln 2022.

Das hier angebotene Gemälde stellt eine bedeutende Ergänzung des kleinen Werks von Ölgemälden des aus Flandern stammenden, bedeutenden Künstlers des Goldenen Zeitalters, Herkules Segers, dar, welche im Rahmen der grosser Segers-Retrospektive 2016/2017 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Diese Darstellung eines verschlungenen Waldweges ist die einzige heute noch erhaltene Waldlandschaft von Segers aus einer grösseren Anzahl von Gemälden, die in alten Quellen von ihm beschrieben werden. Der Einfluss des Landschaftsmalers Gillis van Coninxloo (1544–1607) war für die Gestaltung der mysteriösen Stimmung, die das Werk seines bedeutendsten Schülers Segers durchdringt, von grosser Bedeutung.

Das im Rahmen einer grossen Retrospektive 2017 erstmals publizierte Werk hat eine bedeutende Provenienz. In mehreren frühen Inventaren dokumentiert, ist seine jüngste Wiederentdeckung in einer norwegischen Privatsammlung das Ergebnis kunsthistorischer Detektivarbeit und glücklicher Umstände. Das vor 20 Jahren widerentdeckte Werk rühmt sich einer Provenienzabfolge, die wohl die beste aller voll akzeptierten Gemälde von Segers darstellt.

Segers Autorschaft ist nicht nur durch die verwendete Technik und der Ähnlichkeit mit seinen Grafiken ersichtlich, sondern auch aus der Inschrift seines Namens aus dem 17. Jahrhundert auf der Rückseite der Tafel sowie seiner Erwähnung in alten Inventaren.

Technische und stilistische Merkmale

Auf einer Leinwand, die kaum größer als ein A5 Format daherkommt, malte Segers einen gewundenen Sandweg mit karrenspuren, der sich zwischen Bäumen mit verschlungenen Ästen und Zweigen in einem dichten Wald verliert. Sonnenstrahlen durchdringen das dichte Blätterdach. Ein kleines Haus auf der linken Seite, dessen Dach durch das Blattwerk kaum sichtbar ist, markiert die einzige Spur von Zivilisation in dieser Naturidylle. Diese Waldszene wurde nicht nach der Natur gemalt, sondern entsprang der Fantasie des Künstlers. Wie im Ausstellungskatalog 2016/2017 vermerkt (siehe Literatur), fertigte Segers eine vorbereitende Untermalung bestehend aus weissen Pigmentpunkten an, die den Weg im Bild grob umreissen und die direkt auf den Malträger aufgetragen wurde, wie bei seinen Werken im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster (Inv.-Nr. 1821LG), im Rijksmuseum in Amsterdam (Inv.-Nr. SK-A-3120) und im Mauritshuis in Den Haag (Inv.-Nr. 1033, siehe Ausst.-Kat. 2016/2017, Nr. P6–P8). Anschliessend malte er die Szene nass in nass in den Farben Grün, Braun, Ocker, Schwarz und Weiß und setzte hier und da einen Akzent mit Bleiweiss oder Bleizinngelb. Diese Methode der Umrisszeichnung ist einzigartig für Segers und belegt mit Sicherheit die Autorschaft des Gemäldes. Es ist kein anderer Künstler bekannt, der diese spezifische Technik verwendet hat.

Die Verwendung einer Leinwand als primärer Malträger findet sich in früheren Werken wieder (Ausst.-Kat. 2016/2017, Nr. P2–P6). Kurz nach seiner Entstehung wurde das Werk, wohl zur Verstärkung, auf eine Eichentafel aufgezogen, die laut eines dendrochronologischen Berichts von Prof. Dr. Peter Klein vom 17.4.2016 von einem um 1611–21 gefällten Baumes stammt. Unter Berücksichtigung des üblichen Trocknungsprozesses wurde es wahrscheinlich ab 1623 als Träger verwendet. Diese Methode verwendete Segers ebenfalls in einer signierten Landschaft mit einem See, welche sich im Museum Boijmans Van Beuningen befindet (Inv.-Nr. 2383, siehe Ausst.-Kat 2016/2017, Nr. P2).

Vergleichbare Kompositionen mit einem abgesenkten Horizont, einem Pfad, der ins Unbekannte führt, verdrehten, sich windenden Bäume und mit Flecken von Sonnenlicht, die durch einen dichten Wald fallen, finden sich in diversen Stichen von Segers wieder, etwa in einer Kaltnadelradierung, welche sich im British Museum in London befindet (Inv.-Nr. S.5532, siehe Ausst.-Kat. HB37). Jedoch ist heute keine andere, gemalte, reine Waldlandschaft Segers mehr erhalten, was dieses Werk zu einer besonderen Rarität macht. Diese Art von Waldlandschaften galten seiner Zeit zudem als viel innovativer und moderner als Tal- und Panoramalandschaften und es scheint, als hätte Segers diesen neuen Typus zunächst in Grafiken erprobt.

Aufgrund seiner Ähnlichkeit mit den oben genannten Werken kann die hier angebotene Waldlandschaft um 1618–20 datiert werden.

Ein viel beachteter Künstler

Die Kunsthistoriker Egbert Haverkamp-Begemann und Jaap van der Veen haben zum Leben des Künstlers Hercules Segers intensiv recherchiert. Heute ist bekannt, dass Segers von aus Ghent geflüchteten protestantischen Eltern in Haarlem 1589 oder 1590 geboren wurde. Die Familie zog später nach Amsterdam, wo Segers wahrscheinlich beim Landschaftsmaler Gillis van Coninxloo in die Lehre ging, der ebenfalls aus Flandern geflüchtet war. In Coninxloos Werkstatt wäre Segers dem prägenden Einfluss der Kunst ausgesetzt gewesen, die bekanntlich von seinem Meister gesammelt wurde, darunter Gemälde von Joachim Patinir (1483–1524) und Pieter Brueghel d. Ä. (1525–1569) – zwei Künstler, die zusammen mit Coninxloo selbst entscheidende Impulse in der Entwicklung der Landschaftsmalerei zu einem eigenständigen Genre lieferten.
In einer frühen Darlegung seines Lebens durch den Rembrandt-Schüler Samuel van Hoogstraten (1627–1678) wird Segers als missverstandenen Künstler dargestellt: seiner Zeit weit voraus, sei er zu Lebzeiten abgelehnt und seine Brillanz sei erst nach seinem Tod gewürdigt worden. Diese Version des Lebens des Künstlers, die dem literarischen Stereotyp des armen, zu wenig gewürdigten Genies entspricht, wird durch dokumentarische Belege widerlegt, die darauf hindeuten, dass Segers bei seinen Kollegen hoch angesehen war. Tatsächlich besass Rembrandt (1606–1669) acht seiner Gemälde. Dass er durch seine Kunst zu beträchtlichem Reichtum gelangte, beweist der Kauf eines grossen Hauses an der Lindengracht in Amsterdam im Jahr 1619. Dass er ebenso gut vom Adel aufgenommen wurde, beweist der Erwerb von zwei Segers-Landschaften durch Frederick Hendrik und Amalia van Solms in den frühen 1630er-Jahren. Segers geriet dennoch in finanzielle Schwierigkeiten und war 1630 gezwungen, sein Haus in Amsterdam zu verkaufen, von wo aus er für kurze Zeit nach Utrecht und danach nach Den Haag zog, wo er zuletzt gelebt haben soll.

Hercules Segers war einer der fruchtbarsten künstlerischen Köpfe seiner Zeit und schuf Landschaften von erstaunlicher Originalität. Mit einer Reihe von aussergewöhnlichen Techniken radierte er farbenfrohe Landschaften, Seestücke und biblische Szenen. Sein kleines Oeuvre umfasst 182 Grafiken, die sich kompositorisch stark unterscheiden, sowie 19 Gemälde. In seinen Grafiken zeugt der Künstler von grosser experimenteller Kühnheit, insbesondere eine von ihm entwickelten Druckmethode, bei der er jedes Exemplar individuell nachkolorierte und teilweise abänderte, sodass jedes Exemplar zum Unikat wurde.
Segers, der heute als der innovativste Grafiker der ersten Welle des Goldenen Zeitalters in den Niederlanden und als einer der originellsten Grafiker aller Zeiten gilt, verstand sich selbst und wurde von seinen Zeitgenossen dennoch in erster Linie als Maler gesehen. Wie in jüngster Zeit festgestellt wurde, entstanden seine Druckgrafiken in den meisten Fällen nach seinen Ölgemälden, die wiederum die Grundlage für seine radikalen, höchst innovativen Radierungen bildeten.


Eine lückenlose Provenienz

Die aussergewöhnlich gut dokumentierte Provenienz des Gemäldes lässt sich bis ins 17. Jahrhundert rekonstruieren. Das Etikett auf der Rückseite der Tafel liefert eine Fülle von Informationen über die adelige Herkunft des Gemäldes: In eleganter Schrift ranken sich um das gestempelte Wappen von Friedrich III., Kurfürst von Brandenburg, später König Friedrich I. von Preußen, die Worte "Oranienbourg / Im monath Septbr / 1709". Ähnliche Beschriftungen in schwarzer oder roter Tinte mit demselben Wappen finden sich auch auf anderen Gemälden aus der kurfürstlichen Sammlung. Sie wurden im Herbst 1709 auf Gemälde angebracht, die im Schloss Oranienburg, 30 km nördlich von Berlin, inventarisiert wurden (siehe H. Sander: Schloss Oranienburg. Ein Inventar aus dem Jahre 1743, Berlin/Brandenburg 2001, S. 29). Unter dem Etikett steht in schwarzer Farbe der Name "...les Segers", was darauf hindeutet, dass Herkules Segers mindestens seit 1709 als Schöpfer dieser Waldszene bekannt war. Das Inventar von 1709 ist heute nicht erhalten, aber das Gemälde ist bereits im Inventar von 1699 als "207. Eine Landschaft durch einen Waldt im schwartzen Rahm“ (Die Nummer „207“ unten links auf der Leinwand, die bei einer Restaurierung im Jahr 2016 lasierend übermalt wurde, bezieht sich auf dieses Inventar) und in demjenigen von 1743 als „Eine Landtschaft, durch einen Wald, in schwartzen Rahm, von Segers“ aufgeführt. Das Gemälde hing damals im Vorzimmer des Königs von Preußen, worauf der Vermerk "1743 R. No:8" hinweist. Beide Inventare erwähnen eine zweite Waldlandschaft Segers, die ebenfalls seit dem siebzehnten Jahrhundert im Schloss hing (wohl als Gegenstück) und heute verschollen ist.
Wann genau das Gemälde nach Oranienburg kam, ist nicht mit Sicherheit bekannt. Es wird vermutet, dass Jan Ruijscher (1625–1675), Hofmaler des Kurfürsten von Brandenburg und ein Nachfolger Segers, der den Spitznamen "der junge Herkules" trug, beim Erwerb eine Rolle spielte. Dies würde bedeuten, dass beide Waldszenen eine Generation früher, um 1657–62 von Friedrichs Vater, Friedrich Wilhelm (1620–1688), dem Großen Kurfürsten, erworben wurden. Es ist jedoch ebenso wahrscheinlich, dass der in Amsterdam ansässige Händler Johannes de Renialme (1600–1657) eine Rolle bei der Transaktion spielte. In einem Brief vom 19. August 1650 bot er Friedrich Wilhelm eine seltene Landschaft von Segers an, die das gleiche Format hatte wie eine Strandszene von Jan Porcellis (1582–1632), die sich bereits in Friedrichs Sammlung befand (siehe John Michael Montias: Art at Auction in 17th-century Amsterdam, Amsterdam 2002, S. 137). Friedrich Wilhelm war verheiratet mit Gräfin Louise Henriette von Nassau (1627–1667), Tochter von Friedrich Heinrich von Oranien-Nassau, und Amalie zu Solms-Braunfels (1602–1675), und verbrachte die Jahre 1634 bis 1638 in den Niederlanden, wo er am Hof in Den Haag seine Vorliebe für Kunst entwickelte (siehe Claudia Sommer: Niederländische Einflüsse auf die Landeskultivierung und Kunstentfaltung in Brandenburg von 1640 bis 1740, in: Ausst.-Kat. Onder den Oranje boom: Niederländische Kunst und Kultur im 17. und 18. Jahrhundert an deutschen Fürstenhöfen, 18.4. –18.7.1999, Kaiser-Wilhelm-Museum, Krefeld / Schloss Oranienburg, Oranienburg / Palast Het Loo, Appeldoorn, München 1999, Katalogband, S. 205). Dort könnte er die Gelegenheit gehabt haben, die zwei Landschaften von Hercules Segers zu bewundern, die im Inventar der Besitztümer des Prinzen von Oranien von 1632 erwähnt werden („...twee stucken schilderiën, sijnde landtschappen, deur Hercules Zegers gemaeckt.“ siehe S. W. A. Drossaers und Th. H. Lunsingh Scheurleer: Inventarissen van de inboedels in de verblijven van de Oranjes en daarmede gelijk te stellen stukken (1567–1795), ‘s-Gravenhaage 1974, Bd. I, S. 230) und könnte sie 1646 durch seine Heirat mit Prinzessin Louise Henriette von Oranien-Nassau (1627–1667) erhalten haben. Eine letzte Möglichkeit besteht darin, dass Friedrich Wilhelm die Werke direkt von Segers oder seinem Umfeld erworben hat.

Nach mehreren Generationen in adeligem Besitz verliess das Gemälde bei der Auflösung der Kurfürstlichen Sammlung zwischen 1743 und 1800 den Palast. Wenig später gelangte es in die Sammlung des Leipziger Baumeisters und Ratsherren Christian Ludwig Stieglitz (1756–1836) und seines gleichnamigen Sohnes Christian Ludwig Stieglitz (1803–1854), der als Jurist und Historiker in Dresden tätig war.
1838 wird das Gemälde vom norwegischen Landschaftsmaler Johan Christian Dahl (1788–1857) in einer Auktion in Dresden erworben (siehe National Library Oslo, Johan Christian Dahl, Ausgabe-Buch (ms.), Eintrag vom 2.5.1838 („A landscape without frame allegedly by Segers“). Zu diesem Zeitpunkt war die Zuschreibung an Hercules Segers nicht mehr bekannt. Tatsächlich vermerkte Dahl fälschlicherweise eine Zuschreibung an den Antwerpener Blumenmaler Daniel Seghers (1590–1661) auf einem verso Etikett. Dahl muss insbesondere von der Maltechnik und der für das frühe 17. Jahrhundert aussergewöhnlich dichten Wiedergabe der Landschaft von Segers beeindruckt gewesen sein. Er interessierte sich besonders für die niederländische Landschaftsmalerei des siebzehnten Jahrhunderts und fertigte in seinen frühen Jahren Kopien nach Jacob van Ruisdael (1628–1682) an, dessen Einfluss in seinem späteren Werk deutlich sichtbar ist.
Gemäss Dahls Tagebuch verkaufte sein Vermittler, H. T. Heftye, das Gemälde um 1839 an Andreas Schram Olsen (1791–1845) in Larvik, Norwegen.
Nach dessen Tod 1845 ging das Gemälde in den Besitz des Sammlers Johan Ludwig Malthe (1807–1896) über, wohl als eines von fünf Gemälde, die Malthe entweder in der Nachlassversteigerung Schram Olsens in Kristiana (Oslo) im Dezember 1845 oder vom Auktionator direkt erwarb (siehe Ausst.-Kat. 2016/2017, Fussnote 7). Sein Neffe, der Arzt und Kunstsammler Alexander Ludwig Normann Malthe (1845–1928) und dessen Nichte Alfhilde Malthe (1876–1961) erbten das Gemälde anschliessend.
Über ihre Nachlassversteigerung gelangte das Gemälde 1962 in den Besitz des Auktionators Ole Fagersand (1909–2002) und seiner Nachfahren. Ein Norwegischer Privatsammler erwarb das Gemälde 2003 an der Nachlassauktion der Erben Ole Fagersand, wo das Gemälde fälschlicherweise als europäische Schule des 19./20. Jahrhunderts angeboten wurde. Dort schmückte das Gemälde noch der von Johan Christian Dahl bevorzugte Rahmen mit charakteristischer Ornamentik, der als Dahl-Rahmen bekannt wurde.
2007 wurde eine Reihe technologischer Analysen und kunsthistorischer Recherchen in Auftrag gegeben, die dazu führten, dass die Autorschaft des Gemäldes wiederentdeckt werden konnte, was schliesslich zu seiner Aufnahme in der grossen Retrospektive des Künstlers Hercules Segers im Rijksmuseum Amsterdam 2016/2017 führte.

CHF 350 000 / 500 000 | (€ 360 820 / 515 460)

Verkauft für CHF 270 000 (inkl. Aufgeld)
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