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拍品 3219* - Z30 印象派&现代主义 - Freitag, 24. Juni 2011, 04.00 PM

NICOLAS TARKHOFF

(Moscow 1871–1930 Orsay)
Le manège à Montparnasse. Fête de foraine.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: N. Tarkhoff.
92 x 72 cm.

Provenienz: - Privatsammlung, Neuilly-Sur-Seine (direkt beim Künstler erworben). - Privatsammlung, Paris (von obigem vor 5 Jahren erworben). Nicolas Tarkhoff lässt sich 1899 in Paris nieder. Die Seine-Stadt sollte sich für ihn als unerschöpfliche Motivquelle erweisen. Besonders das Treiben auf den Strassen und den Boulevards werden während seiner ersten Jahre in Paris zum zentralen Motiv seiner Arbeit, was sich in einer Vielzahl von Strassenansichten und Boulevard-Szenerien niederschlägt. In zügigen und kurzen Pinselstrichen ordnet Tarkhoff die der Häuserzeile entlangeilenden Menschen oder das Durcheinander der Karren und Kutschen auf dem Festplatz an. Der Betrachter indes empfindet sich nicht als Teilnehmer an der Szenerie, vielmehr blickt er von einem erhöhten, beinahe schwebenden Standpunkt aus auf den Platz. Dieser fotografische Blick ist typisch für Tarkhoffs Strassenszenen. Mit den technischen Errungenschaften des 18. sowie 19. Jahrhunderts wird neben dem alltäglichen Leben der Menschen auch die Seherfahrung als solche grundlegend verändert. So wird mit der Ballonfahrt mit einem Mal die Sicht auf das Leben von oben möglich und mit der Fotografie kann sie sogar für die Ewigkeit eingefroren werden. Dieses "neue Sehen" führt in der Kunst zum Bruch mit der bis anhin gültigen Tradition der Stadtansichten und der Vedutenmalerei. In dieser frühen und entscheidenden Phase seines Schaffens fertigt Tarkhoff auch eine kleine Serie von dem jährlich statt findenden Jahrmarkt bei Montparnass an. Diese Ansicht schuf Tarkhoff in einigen Varianten. Er hielt - wie seine Vorbilder Claude Monet und Camille Pissarro - in dieser Suite veränderte Lichtstimmungen und Farbwerte fest. 1878 malt Claude Monet La rue Montorgueil, à Paris. Fête du 30 juin 1878 (heute im Musée d'' Orsay in Paris). Der Betrachter blickt wie von einem Balkon aus auf die rue Montorgeuil, auf der die Menschen sich in Massen drängen und den Nationalfeiertag begehen. Häuserzeilen säumen die Strasse zur linken wie zur rechten Seite, unzählige Fahnen flattern im Wind. In dichten und rasch ausgeführten Strichen ist Bewegung, sind Geräusche und Licht dargestellt. Die Distanziertheit und Entrücktheit des Betrachters, wie sie bei Monet angedeutet sind, radikalisiert Tarkhoff in seinen Stadtansichten um 1900 noch. So akzentuiert er mit einzelnen Pinselstrichen die jeweilige Kompositionslinie: Die Bewegungen der umhergehenden Menschen werden durch Striche angedeutet, besonders auffällig ist das Einfangen des rotierenden Karussells. Eine unmittelbare Sogwirkung entsteht, die Szene scheint tatsächlich in Bewegung. Anhand dieser kompositorischen Mittel schafft Tarkhoff es, die Dynamik und das Tempo des Treibens auf dem Platz einzufangen. Der Eindruck von Bewegung und Dynamik vermag Tarkhoff nicht alleine durch den Bildaufbau zu vermitteln. Es ist vor allem der kraftvolle Pinselduktus, mit dem die Figuren und Bauten gestaltet sind und die einzelnen Kompositionslinien in ihrer Wirkung verstärken und mit welchem Tarkhoff die Farben in kleinen Strichen nebeneinander auf die Leinwand aufträgt. Durch diese divisionistische Malweise wird der Eindruck von Bewegung noch verstärkt. Unverkennbar tritt hier Tarkhoffs Auseinandersetzung mit der Malerei des Neoimpressionismus zutage, der um die Jahrhundertwende rezipiert wird. Die Farbe wird chromatisch nebeneinandergelegt, auf die Leinwand gesetzt und mischt sich erst im Betrachterauge. Durch die starke Beeinflussung des Impressionisten Monet und in der Auseinandersetzung mit dem Neoimpressionismus von Signac, sollte sich Tarkhoff eine ganz eigene malerische Position erarbeiten. Bereits vor seiner ersten Reise nach Paris 1898 kam der aus einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie stammende Tarkhoff mit der Malerei der Impressionisten in Berührung. Zwar flog Tarkhoff 1895 von der Moskauer Schule für Malerei, Bildhauerei und Architektur, bildete sich fortan aber autodidaktisch weiter. Seine ersten malerischen Schritte waren durch die Bekanntschaft mit Konstantin Korowin geprägt, einem der bedeutendsten russischen Impressionisten, der massgeblich zur Erneuerung der russischen Kunst im damaligen Zarenreich beitrug. Auf Korowin seinerseits wirkten die Werke Claude Monets, die er während seiner unzähligen Aufenthalte in Paris kennen lernte, inspirierend. Doch auch die Ausstellung französischer Kunst des 19. Jahrhunderts, die 1896 erst in St. Petersburg und anschliessend in Moskau gezeigt wurde, dürfte eine nicht unerhebliche Wirkung auf den jungen Tarkhoff gehabt haben, sah er doch Werke von Ingres und Corot bis hin zu Monet und Renoir. Das hier angebotene Bildnis des Jahrmarkts von Montparnass von Nicolas Tarkhoff ist ein einzigartiges Beispiel für Tarkhoffs frühe Schaffensphase, in der er eine ausserordentliche Fähigkeit beweist, sich innerhalb der damals vorherrschenden Strömungen für sich eine eigene Bildsprache zu erarbeiten. Nicht nur klingen in diesem Werk der Einfluss von Manet oder den Neoimpressionisten nach, Tarkhoff deutet hier bereits den zehn Jahre später aktuell werdenden Futurismus um Marinetti an.

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