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拍品 1041* - A148 家具、瓷器& 装饰品 - Donnerstag, 26. März 2009, 10.00 AM

BUREAU CABINET, Louis XV, probably by J. AEBERSOLD (Johannes Abersold, 1737-1812) and his workshop, Bern circa 1770/75. Walnut, burlwood and local fruitwoods in veneer with inlays. Interior with secret drawer behind 3 removable compartments. Original inner lining. Ivory knobs. Gilt, partly replaced bronze mounts and sabots. Old pencil inscription on the back of the secret drawer: "CE MEUBLE A ETE REPARE PAR JCB BONJOUR EN 1872 A THOUNE" and "ET EN 1928 A BERNE PAR A. SIMON NEE LIEBI DE THOUNE". 93x56x(open83)x106 cm. Provenance: - Former collection of Alice Magd (née Liebi), Thun. - Swiss private collection. - Koller Auction Zurich 1.11.1995 (Lot No. 1092). - Private collection, Germany.

Louis XV, wohl von J. AEBERSOLD (Johannes Aebersold, 1737-1812) und seiner Werkstatt, Bern um 1770/75.
Nussbaum, Wurzelmaser und heimisches Fruchtholz gefriest sowie mit Zweigen, Blumen, Reserven und feinen Filets eingelegt. Rechteckiger, allseitig leicht bombierter Korpus mit vorstehenden vorderen Eckstollen und bogenförmig ausgeschnittener Zarge auf geschweiften Beinen. Front mit schräger, abklappbarer Schreibplatte über 2 Schubladen ohne Traverse. Inneneinteilung mit Zentralschublade zwischen 1 grossen und 3 kleinen, herausnehmbaren Fächern, dahinter Geheimschublade, flankiert von je 4 stufenmässig angeordneten Schubladen. Originaler Innenbezug. Elfenbeinknöpfe. Vergoldete, teils ersetzte Bronzebeschläge und -sabots. Auf der Rückseite der Geheimschublade alte Bleistiftbeschriftung "CE MEUBLE A ETE REPARE PAR JCB BONJOUR EN 1872 A THOUNE" und "ET EN 1928 A BERNE PAR A. SIMON NEE LIEBI DE THOUNE". 93x56x(offen83)x106 cm.

Provenienz: - Ehemals Sammlung Alice Magd (geb. Liebi), Tuhn. - Schweizer Privatbesitz. - Koller Auktionen Zürich am 1.11.1995 (Katalognr. 1092). - Privatbesitz, Deutschland. Ausserordentlich elegante Schreibkommode in originalem Zustand, interessanterweise mit der für M. Funk typischen Formensprache - mit fein ausgeschnittener Zarge, ausladenden Beinen, stufenmässig angeordnetem Aufbau der Innenschubladen, die meisterhafter Furnierwahl und nicht zuletzt mit den bewusst zurückhaltend angebrachten Bronzebeschlägen und -sabots. Dennoch kann das hier angebotene Schreibmöbel aufgrund der feinen neoklassizistischen Marketerie mit Filets und Blumen dem Werk von J. Aebersold zugeschrieben werden und zugleich als Beleg dafür gelten, wie einerseits der Einfluss von M. Funk auf Prunkmöbel der Berner Ebenisten zu werten ist und anderseits wie eigenständig J. Aebersold mit diesen "Vorlagen" umzugehen wusste. In Schweizer Privatbesitz befindet sich eine von J. Aebersold gefertigte Kommode, welche die Grundstruktur der Funk-Kommode übernimmt. Ein Sekretär von J. Aebersold, heute Bestand einer Schweizer Privatsammlung, besitzt sehr ähnliche Eckblumen. Eine Kommode aus den 1780er Jahren, ebenfalls aus Schweizer Privatbesitz, weist nahezu identische Zierfilets auf. Die drei erwähnten Möbel sind abgebildet in: H. von Fischer, Johannes Äbersold 1737-1812; Ein Berner Ebenist zwischen Mathäus Funk und Christoph Hopfengärtner, Ausstellungskatalog in Schloss Jegenstorf von 13.5-15.10.2000; S. 11-16 (Abb. 2/4/6 und biogr. Angaben). Die Bleistiftnotiz auf der Rückseite der Geheimschublade bestätigt die Berner Umgebung als Herkunft des Möbels. J. Äbersold entstammte einer Schreinerfamilie, welche eine Werkstatt in der heutigen Speichergasse in Bern führte. Über seine Ausbildungszeit und seinen Lehrmeister ist nichts bekannt. Quellenmässig belegt ist ein Aufenthalt in Paris im Jahr 1767, als er von dort aus das Berner Handelsdirektorium um eine Bewilligung ersuchte, sich mit 2 Gesellen als Schreinermeister in Bern niederlassen zu dürfen. Weil aber die Anzahl der Bewilligungen für "äussere Meister" - d.h. solche, die nicht Bürger von Bern waren - durch das Direktorium beschränkt wurde und zu diesem Zeitpunkt anscheinend bereits genügend nicht-bernische Ebenistenmeister tätig waren, erhielt Äbersold einen negativen Bescheid. Trotzdem begann er 1770 in Bern als Möbelhersteller zu arbeiten und reichte 2 Jahre später ein erneutes Gesuch ein. Nach Abklärungen durch den Kleinen Rat, der vom Handwerksdirektorium diesbezüglich angefragt worden war, erhielt J. Äbersold am 7.3.1776 die Erlaubnis, in Bern als Schreinermeister mit 2 Gesellen zu arbeiten. 1779 wurde Äbersold von der Schreiner-Meisterschaft als Beisitz-Meister vorgeschlagen; als Meisterwerk fertigte er ein Bureau. Im Januar 1780 wurde Äbersold in die Schreiner-Meisterschaft aufgenommen und begann eine rege Tätigkeit. Er schuf u.a. Bureaux, Kommoden, Toiletten, Schreibtische, Nachttische, Cabarets und kleine Schränke, belegt durch Eintragungen in privaten Rechnungsbüchern. Durch aufwendige Archivarbeit ist es H. von Fischer gelungen, sein Werk im Spannungsfeld zwischen M. Funk und C. Hopfengärtner zu lokalisieren und in seiner Bedeutung zu würdigen.

CHF 75 000 / 95 000 | (€ 77 320 / 97 940)

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