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拍品 3230 - Z33 印象派&现代主义 - Freitag, 07. Dezember 2012, 04.00 PM

CARL HOFER

(Karlsruhe 1878–1955 Berlin)
Die grüne Fahne (Mädchen mit Fahne). 1934.
Öl auf Leinwand.
Unten links monogrammiert und datiert: CH 34.
137,5 x 82 cm.

Provenienz: - Nachlass des Künstlers. - Über Luis Trenker an Marianne Hold, 1959. - Sammlung Marianne Hold, München/Schweiz. - Durch Erbschaft an den heutigen Eigentümer. Ausstellung: - Köln 1935: Karl Hofer, Kölnischer Kunstverein, Köln 1935. - Museum of Modern Art, New York. (verso mit dem Aufkleber). - Berlin/Karlsruhe 1956/57: Gedächtnisausstellung: Karl Hofer, Kat.Nr. 73, Berlin 1956/57 (verso mit dem Aufkleber). - Rom 1957/58: Arte tedesca dal 1905 ad oggi, S. 43, Nr. 108 (mit Abb.), (verso mit dem Aufkleber). Literatur: - Brües, O. Die Tragödie des Geschmacks, in: Kölnische Ztg., Nr.36, Köln 16.02.1935. - Der Maler C.H., in: Freiheit (Düsseldorf), 9.5.1947. - McGraw-Hill Dictionary of art, Bd. 3, London 1969, S. 108 (mit Abb.). - Wohlert, Karl Bernhard. Karl Hofer: Werkverzeichnis der Gemälde, Köln 2007, Bd. II, S. 208, Kat.Nr. 1068 (mit Abb.). "Und wenn die Hysteriker Krämpfe kriegen, das Zentralproblem der bildenden Kunst ist und bleibt der Mensch und das Menschliche, das ewige Drama" (zit. Karl Hofer, www.karl-hofer.de) Karl Hofer wird 1878 als Sohn eines Militärmusikers in Karlsruhe geboren. Nach einer kaufmännischen Lehre beginnt er 1897 bei Leopold von Kalckreuth und Hans Thoma sein Studium an der Grossherzoglichen Badischen Akademie der Bildenden Künste in seiner Heimatstadt. Sein Mäzen, der Schweizer Kaufmann Theodor Reinhart, ermöglicht ihm einen mehrjährigen Aufenthalt in Rom, der grossen Einfluss auf seine künstlerische Entwicklung haben soll. In Rom setzt er sich, auf Anraten Julius Meier-Graefes, mit der Kunst des Deutsch-Römers Hans von Marées auseinander. Bisher ist Hofer geprägt durch die Kunst des Symbolismus, die sich ebenso wie die Historienmalerei, durch inhaltliche und narrative Aspekte definiert. Hofer beginnt in Rom sich von dieser Vorstellung zu lösen und gibt wie sein Vorbild Marées, Form und Farbgebung den Vorzug. 1908 zieht er nach Paris und lernt die Werke Cézannes, Picassos, Braques und El Grecos kennen. Mit seiner Internierung kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges verändert sich sein Leben grundlegend. Er kehrt erst 1919, nach einem Schweiz-Aufenthalt, nach Deutschland zurück. In Berlin entwickelt Karl Hofer seinen unverkennbaren expressiven Stil und seine typische Farbpalette. Verträge mit der Kunsthandlung Cassirer sowie Ausstellungen in der Galerie Flechtheim Berlin, Galerie Caspari München und der Städtischen Kunsthalle Mannheim führen in der frühen Weimarer Republik zu seinem künstlerischen Durchbruch. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 verliert er umgehend seine Professur an der Akademie der Künste in Berlin und gehört 1937 zu den Künstlern, die in der Ausstellung "Entartete Kunst" in München diffamiert werden. Im Krieg wird durch einen Bombenangriff sein Atelier und somit ein Grossteil seines Werkes zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg ernennt man Hofer zum Direktor der Akademie der Bildenden Künste. In dieser Funktion setzt er sich besonders für die kulturpolitische Arbeit ein. Als einer der bedeutensten Vertreter der figürlichen Malerei in Deutschland wehrt er sich vehement gegen die zunehmende Strömung Abstrakter Kunst in Deutschland. 1955 stirbt Karl Hofer in Berlin. "Die grüne Fahne" malt Hofer 1934, als er von den neuen Machthabern bereits diffamiert und seines Postens an der Akademie enthoben worden ist. Eine junge Frau mit leuchtend gelbem Kleid steht im Mittelpunkt des Werkes und hält eine an einem Stock befestigte Fahne vor sich. Nichts lenkt den Blick des Betrachters von der Frau ab. Das gelbe Kleid hebt sich effektvoll vom bräunlichen Hintergrund ab. Ihr fester Griff und die selbstbewusste Haltung strahlen Kraft und Selbstsicherheit aus, die aber durch den ausweichenden, in sich gekehrten und für Hofer so typischen Blick leicht revidiert werden. Sie wirkt sehr einsam, zwar selbstbewusst, aber nicht bereit, mit ihrer Fahne in den Kampf zu ziehen. Immer wieder wird Karl Hofer die Fähigkeit zugeschrieben, in seinen Werken die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen vorauszusehen. Ist es auch in unserem Bild der Fall? Deutet er hier die Notwendigkeit und gleichzeitige Sinnlosigkeit des Kampfes des Einzelnen gegen das neue Regime an? Hofer verwendet dieses Motiv in seinem Oeuvre vier Mal - die früheste Darstellung stammt aus dem Jahr 1921 (Wohlert 452), zwei spätere Versionen von 1943 (Wohlert 1671) und von 1952 (Wohlert 2456) sowie unsere Version von 1934. Der Vergleich der vier Versionen zeigt immer denselben Bildaufbau, allein an den Figuren erkennt man, dass es sich bei unserem vorliegenden Werk um den reifen Stil des Künstlers der 30er Jahre handelt. Die Körperhaltung ist frei und dynamisch, wogegen sie in anderen Versionen eher statisch wirkt. Auch die Kopfform hat nicht mehr eine etwas unbeholfene, runde Form, sondern vermittelt durch ihre ovale Form dem Betrachter das Gefühl von Harmonie und Schönheit. Karl Hofer gehört in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den bedeutendsten Künstlern in Deutschland. Er wird beeinflusst durch die Kunst der Zeit, hält aber immer an seinem eigenen Stil fest.

CHF 120 000 / 180 000 | (€ 123 710 / 185 570)

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