Junge Künstler und Künstlerinnen der Akademie der Bildenden Künste München
Tom Schulhauser • Brigitte Stenzel • Park Sung Hyun • Adrian Wald
15. Oktober bis 3. Dezember 2021
Montag bis Freitag, 10 bis 16 Uhr u.n.Vereinb.
EINLADUNG ZUM KÜNSTLERGESPRÄCH
Donnerstag, 11. November um 18 Uhr
Sonderöffnung von 17 bis 20 Uhr
Koller Auktionen hat im Frühjahr 2019 eine neue Ausstellungsreihe zur Förderung junger Künstler mit München Bezug in der Repräsentanz in München gestartet. Neben den in Zürich stattfinden Auktionen für Zeitgenössische Kunst bietet Koller Auktionen mit «KOLLERNOW» Absolventen und Studierenden der Akademie der Bildenden Künste München die Gelegenheit, neue Werke zu zeigen. Die Kuratorin Dina Renninger läd hierfür jeweils 4-6 Künstler/innen einer Akademieklasse ein. So begann 2019 eine neue Ausstellungsreihe mit spannenden künstlerischen Positionen, die ab dem 14. Oktober die Klasse von Prof. Anke Doberauer zum Schwerpunkt hat.
Den Fokus klar auf Malerei ausgerichtet, auf die Möglichkeiten mit den klassischen Mittel der Leinwand, des Pinsels und der Farbe ihre Positionen zu vermitteln, zeigen die 4 Künstler und Künstlerin einen in ihrer Diversität faszinierenden Einblick in ihr Schaffen.
Sofern die Gattung des Stilllebens mit dem Gedanken an die Vergänglichkeit alles Irdischen verbunden wird, mag auch das Werk von Brigitte Stenzel hierfür als beachtenswerter Zeuge gelten. Im Gegensatz jedoch zur Überschwänglichkeit und Opulenz der niederländischen Stillleben des 17. Jahrhunderts sind Stenzels Arbeiten sowohl in der Wahl der dargestellten Gegenstände als auch in Ihrer Darbietung streng und nüchtern mit einer faszinierenden Präzision in der malerischen Darstellung. Die Vanitas Symbolik in Form eines Schädels oder toten Vogels ist kein verstecktes Beiwerk, sondern wird zum dominierenden Bildinhalt, zum Vermittler zweier Welten oder Seinszustände, wobei gleichzeitig die umfassende Schönheit und Abbildhaftigkeit die Malerei selber zum Thema macht.
Was die Werkzeuge der Malerei leisten können fragt Adrian Wald in einer sehr buchstäblichen Form. Wie ein Wissenschaftler zerlegt er die Bestandteile der Malerei: die Ölfarbe, das Titanweiß, der Pinsel oder auch seine Spur im Bild, der Pinselstrich, das Holz der Keilrahmen oder der Stoff der Leinwand. In verschiedenster Kombination untersucht er ihre Wirkungsweisen, ihre Existenzberechtigung, ihre Aura und Funktion jenseits einer mimetischen Auffassung. Spielerisch und humorvoll verändern die Werke ihre Form, vervielfältigen sich, reduzieren sich, wobei ein fließender Übergang von Bild und Skulptur entsteht. In ihrer haptischen Faszination und Direktheit, in der es nur um die eine Form geht, die Transparenz des Prozesses, stellen Sie dem Betrachter viele Fragen.
Die Möglichkeiten, was Malerei im Zeitalter von Digitalisierung und fotografischer Bilderflut leisten kann, lotet Tom Schulhauser in einem transformatorischen Prozess der Rückführung vom Digitalen in Analoge aus. Aus dem unerschöpflichen Fundus des World Wide Web sucht er fotografische Motive nach inhaltlichen, kompositorischen und ästhetischen Kriterien aus, die er anschließend freistellt und mit Ölfarbe und Pinsel auf die Leinwand überträgt. Dabei streift er gleichzeitig verschiedene traditionell künstlerische Themenbereiche: Wie funktioniert die Bildsprache unserer digitalen Alltagswelt? Was vermag die Erhöhung von Alltagsobjekten, - szenen, und -motiven durch eine Herauslösung aus dem ursprünglichen Zusammenhang und Rekontextualisierung mit den Mitteln einer abstrakten, farbintensiven monochromen Malerei? In welchem Verhältnis steht die Malerei zur Fotografie auch unter dem Aspekt des Realitätsversprechens? Wie finde ich selber mich darin wieder?
In der fotorealistischen Übersteigerung seiner Portraits sucht Park Sunghyun nach dem Wesen der Portraitierten. Anders als die perfektionistische Detailgenauigkeit und Negierung eines individuellen Duktus vermuten ließe, geht es ihm dabei dennoch um seine ganz persönliche Sicht auf den Menschen, um die Erforschung und zur Schau Stellung des einzigartigen Charakters der Person. Die Persönlichkeit wird unterstütz von einer eigenen Symbolik: Gegenstände, die dieser Mensch zum Teil selber hergestellt hat und die in Bezug zu ihm stehen. Die großformatigen Ölgemälde ziehen dabei den Betrachter direkt in seinen Bann, versprühen trotz der Realitätsübersteigerung eine geheimnisvolle Aura des Unerklärlichen.
Die Eröffnung findet am 14. Oktober 2021 von 18 bis 21 Uhr statt.
Anmeldung bitte über muenchen@kollerauktionen.com oder +49-89-22 80 27 66.
Koller München – Maximiliansplatz 20, 80333 München