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Lot 3002* - A180 Gemälde Alter Meister - Freitag, 31. März 2017, 14.00 Uhr

FRA GIULIANO DI AMADEO

(tätig in Florenz, Arezzo und Rom um 1453-1490)
Heiliger Ignatius von Antiochien.
Tempera auf Holz.
Oben links bezeichnet: SCS. Oben rechts bezeichnet: INGNIATIUS.
55,5 x 35,5 cm.

Provenienz:
Europäische Privatsammlung.

Der Heilige Ignatius von Antiochien, einer der fünf ersten Apostolischen Väter, soll vom Apostel Johannes selbst zum Bischof ernannt worden sein und den Überlieferungen zufolge den Märtyrertod unter Kaiser Trajan (53-117 n. Chr.) erlitten haben, indem er von Löwen gefressen wurde. Er wird hier mit einer Märtyrerpalme in seiner rechten und dem Bischofsstab in seiner linken Hand dargestellt. Das rote Buch in seiner Rechten symbolisiert die Bedeutung seiner Schriften, das Herz auf der Brust ist ein weiteres Attribut des Heiligen.

Andrea De Marchi, der dieses ausdrucksstarke Gemälde kürzlich als ein Werk von Fra Giuliano di Amadeo identifizierte, hat 1995 das Oeuvre des Künstlers untersucht und es mit einer Werkgruppe in Zusammenhang gebracht, welche bis anhin unter den Namen Maestro del Messale di Innocenzo VII und Pseudo Michele da Carrara bekannt war (siehe De Marchi, Andrea: Identità di G. Amadei miniature in Bollettino d'arte, LXXX, 1995, 93-94, S. 119 - 158). Der Miniaturist und Maler Fra Giuliano di Amadeo wurde im Kloster San Benedetto in Florenz ausgebildet, wo er höchstwahrscheinlich mit Fra Angelico (1395-1455) und seinem Schüler Zanobi Strozzi (1414-1468) in Berührung kam. Besondere Berühmtheit erlangte der Maler dank seiner Mitarbeit an Pietro della Francescas (1420-1492) berühmten Altarwerk für die Compagnia della Misericordia in Borgo San Sepolcro um 1445 bis 1462. Für dieses Werk malte er die Pilasterheiligen und Predellenbilder (siehe Salmi, Mario: Piero della Francesca e Giuliano Amedei, in: Rivista d'arte, XXIV, 1942, S. 26 - 44).

Die Landschaft hinter dem Heiligen Ignatius mit ihrem parallelen Aufbau, den in die Länge gezogenen Bäumen und ihrem wolkenlosen Himmel weist eine grosse Ähnlichkeit mit den Fragmenten der grossen auf Holz gemalten Thebais von Fra Giuliano di Amadeo (1460), deren einzelne Teile sich heute im Kunsthaus Zürich, in der Christ Church Library in Oxford, der National Gallery of Scotland in Edinburgh und der Yale University Art Gallery in New Haven befinden.

CHF 15 000 / 20 000 | (€ 15 460 / 20 620)

Verkauft für CHF 18 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr