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Lot 3477* - Z41 PostWar & Contemporary - Samstag, 03. Dezember 2016, 14.00 Uhr

KEITH HARING

(Reading 1958–1990 New York City)
Red, Yellow, Blue #22. 1987.
Acryl und Öl auf Leinwand.
Verso signiert, mit dem Künstlersignet, betitelt, datiert und gewidmet: RED-YELLOW-BLUE #22 Jan. 12. 87 K. Haring FOR FERDINAND Keith.
75 x 75 cm.

Provenienz:
- Tony Shafrazi Gallery, New York (verso mit dem Etikett).
- Ehemals Sammlung André Heller (verso Widmung an Hellers Sohn Ferdinand).

Keith Haring wird 1958 in Reading Pennsylvania geboren und lernt bereits früh zu zeichnen. Durch seinen Vater, einen Ingenieur und Amateur-Karikaturist, findet er schnell Gefallen an Cartoons. Sein Studium an der Ivy School of Professional Art in Pittsburgh bricht er schnell ab, da er keiner Karriere als kommerzieller Grafiker nachgehen will. Nun sicher, dass er sich ganz seiner Kunst verpflichten will, zieht er 1978 nach New York und schreibt sich an der School of Visual Arts ein. Dort trifft Haring auf eine blühende Kunstszene und lernt schnell andere Künstler wie Andy Warhol, Jean-Michel Basquiat, Kenny Scharf und Madonna kennen.

Neben der Energie dieser Szene, ist er inspiriert von Künstlern wie Jean Dubuffet, Pierre Alechinsky und Christo. Er findet schnell zu seinem unverkennbaren Stil: dem grafischen Ausdruck, den vorwiegend starken schwarzen Linien, den lebendigen Farben und der Kunst im öffentlichen Raum. Auch wenn er im Studium mit Performance Kunst, Video und anderen Medien experimentiert, so bleibt die Zeichnung sein primäres Medium. In den frühen 1980er Jahren nutzt er die schwarzen Tafeln in der U-Bahn, um unablässig zu zeichnen. Diese „Subway drawings“ helfen ihm, Gedanken und Ideen zu verarbeiten.
1981 stellt Haring erstmals alleine in der Wesbeth Painters Space aus, 1982 folgt eine Einzelausstellung bei Tony Shafrazi in New York. Gleichzeitig nimmt er an der documenta 7 in Kassel, der Sao Paulo Biennale und der Whitney Biennale teil. Dieser Erfolg zeigt sich auch in seinen grossen öffentlichen Werken, beispielsweise Uhren Designs für Swatch oder eine Kampagne für Absolut Vodka.

Nachdem 1988 AIDS diagnostiziert wird, gründet er im darauf folgenden Jahr die Keith Haring Foundation, die Finanzierung und Bildmaterial an AIDS Organisationen gibt sowie Programme für Kinder. Auch widmet sie sich der Erweiterung des Publikums für seine Werke durch Ausstellungen, Publikationen und der Lizensierung seiner Bilder. Viele seiner späten Arbeiten nutzt er, um auf AIDS aufmerksam zu machen.

Mitte der 80er Jahre verbringt Haring einige Zeit in Paris, wo er unter anderem oft im Atelier seines Freundes George Condo arbeitet. Condo arbeitet in diesen Jahren an seinen erweiterten Leinwänden, endlos automatische Werke, in denen er jegliche freie Leinwand mit kleinen Figuren und anderen Objekten füllt. Auch Keith ist beeinflusst von diesen Bildern und dieser Kompositionsform und arbeitet an einigen dicht gearbeiteten Werken. Über diese Zeit in Paris schreibt Condo: „Keith erschloss sich gerade eine neue Richtung in der Malerei, und es war für ihn interessant nach Paris zu kommen. Er dachte ein bisschen über Calder-ähnliche, Léger-ähnliche grosse Farbflächen nach, die er dann mit Zeichnungen bedeckte, wobei er weissen Raum um die Formen liess…er begann, bestimmte Bilder mit anderen zu kombinieren, brach die Ränder ein bisschen und liess sie eher gemalt und weniger grafisch aussehen…Er machte ein paar Sachen im Stil der kubistischen Periode, brachte aber dann seinen graffiti-ähnlichen Ansatz ein. Keith wollte die abstrakte Sprache von Léger, Kandinsky, Klee erhalten und unbedingt die Schwarz-Weiss-Skulpturen von Dubuffet“ (zit. George Condo, in: Ditch, Jeffrey/Geiss, Susanne/Gruen, Julia: Keith Haring. New York 2008).
Diese neuen Ansätze und Einflüsse sind in unserem hier angebotenen Werk und der ganzen Serie „Red Yellow Blue“ sehr deutlich. Die Serie hat er vom 11. bis 13. Januar 1987 gemalt, sie umfasst 26 Bilder, die später in der Tony Shafrazi Gallery in New York gezeigt wurden. Unser Bild kommt kurze Zeit später, zur Geburt von André Hellers Sohn, in dessen Sammlung und trägt deshalb verso die Widmung „FOR FERDINAND Keith“.

CHF 300 000 / 400 000 | (€ 309 280 / 412 370)

Verkauft für CHF 408 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr