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Lot 3204 - A184 Gemälde des 19. Jahrhunderts - Freitag, 23. März 2018, 17.00 Uhr

LEO VON KLENZE

(Schladen 1784–1864 München)
Italienische Klosterhalle mit Benediktinermönchen und Ausblick auf Capri. 1855.
Öl auf Leinwand.
Unten links monogrammiert und datiert: LVK 1855.
87,2 × 107,7 cm.

Provenienz:
- Sammlung Dr. Theodor von Zwehl, München (Königlich Bayerischer Minister für Kirchen- und Schulanlagen 1852–64).
- Sammlung Hans Karl Burgeff, Köln (Professor für Bildhauerei und Bronze-Plastik).
- Schweizer Privatsammlung.

Ausstellung:
Leo von Klenze als Maler und Zeichner. 1784–1886. Bayerische Akademie der Schönen Künste, München 1977, Nr. G15.

Literatur:
- Ausst. Kat. Leo von Klenze als Maler und Zeichner. 1784–1886. Bayerische Akademie der Schönen Künste, München, 27.10.1977–29.1.1978, Abb. G 15, S. 67.
- Lieb, Norbert / Hufnagel, Florian: Leo von Klenze. Gemälde und Zeichnungen. München 1979, Abb. G 62, S. 126–127.

Leo von Klenze zählt zu den bedeutendsten klassizistischen Architekten seiner Zeit. Als Hofbaumeister König Ludwigs I. (1786–1868) war er wesentlich an der Neugestaltung Münchens in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts beteiligt. Die Stadt an der Isar verdankt ihm zahlreiche bedeutende Bauwerke, wie unter anderem die Alte Pinakothek und die Ruhmeshalle. Seine Arbeiten waren weit bis über die Landesgrenzen hinaus bekannt und verhalfen ihm zu internationalem Ruhm.

Wie sein Berliner Kollege und Konkurrent Karl Friedrich Schinkel (1781–1841) widmete sich Leo von Klenze nebst der Architektur auch seinem malerischen Interesse. Auf seinen Reisen nach Italien und Griechenland sammelte er zahlreiche Impressionen und studierte die antike und nachantike Baukunst. Die dort entstandenen Vorzeichnungen und Skizzen dienten sowohl als Konstruktionsvorlagen als auch für seine Gemälde, in denen architektonische Motive eine besondere Rolle einnehmen. Seine Gemälde stechen dabei besonders durch eine ausgezeichnete Wiedergabe des südlichen Lichts hervor. In beeindruckender Weise zeigt sich dies in der hier zum Verkauf stehenden Darstellung einer italienischen Klosterhalle mit Ausblick auf Capri.

Die von Klenze sorgsam ausgewählten Elemente lassen das Bild als eine Allegorie auf die biblisch begründete, naturwissenschaftliche Arbeit des Mönchtums verstehen (vgl. Lieb und Hufnagel 1979, ebd., S. 127). Szenen der biblischen Schöpfungsgeschichte zieren die rautenförmigen Wandfelder. Im Obergeschoss erheben sich weisse Marmorfiguren der Apostel und rechts daneben die Statue des Moses. Die Inschriften über dem Stichbogen im Abschluss des Raums komplettieren das Gesamtbild und lassen sich als Verweis auf den Benediktinerorden begreifen. Unterstrichen wird dies durch die drei Mönche in der Mitte der Halle, die sich der griechischen Schrift Esaias widmen. Das Fernrohr, die Fossilien, der Globus oder auch die Venus-Fliegenfalle bilden hingegen den Konterpart des naturwissenschaftlichen Aspekts (vgl. Lieb und Hufnagel 1979, ebd. S. 127).

Nur selten gelangen die Gemälde Klenzes auf den internationalen Kunstmarkt. Wie auch das hier zum Verkauf stehende Werk, das sich bisher ausschliesslich im Privatbesitz befunden hat und wohl direkt beim Künstler erworben wurde.

CHF 25 000 / 35 000 | (€ 25 770 / 36 080)

Verkauft für CHF 78 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr