Sie haben noch kein Login?

Klicken Sie hier um sich zu registrieren »


Wenn Sie bereits registriert sind - Login:




Lot 3487 - A181 PostWar & Contemporary - Samstag, 01. Juli 2017, 13.30 Uhr

ALOIS LICHTSTEINER

(Ohmstal 1950–lebt und arbeitet u.a. in Paris)
o.T. (Berg). 2001/02.
Öl auf Leinwand.
Verso signiert: A. Lichtsteiner, sowie betitelt, datiert und mit Massangaben: o.T. (Berg) 2001/02 260/180.
260 x 180 cm.

Provenienz:
- Galerie Jamileh Weber, Zürich.
- Vom heutigen Besitzer bei obiger Galerie erworben, seitdem Privatsammlung Schweiz.

Der 1950 im Ohmstal geborene Alois Lichtsteiner gilt heute als einer der wichtigsten Schweizer Vertreter postfigurativer Malerei. Während er noch vom Gegenständlichen ausgeht, übersteigt sein malerisches Werk die abbildende Funktion einer naturalistischen Darstellung, indem er das Gemälde als Analogie zu den von ihm gewählten Sujets behandelt. Demnach bezeichnet Alois Lichtsteiner die Leinwand als „Körper“ und den Farbauftrag als „Haut“. Die Themen seiner Bilder, die sich von Körperteilen über Birken bis hin zum Gebirge erstrecken, sind folglich Metaphern für jene Wechselbeziehung. Dabei nimmt die mit Schnee bedeckte Berglandschaft, die sich hinter der Waldgrenze in ein abstrakt wirkendes Wechselspiel aus Hell und Dunkel verwandelt, einen besonderen Stellenwert in seinem Oeuvre ein.

Als leidenschaftlicher Alpinist greift Alois Lichtsteiner auf das assoziative Potential jener Bildlandschaft zurück, die bereits im 19. Jahrhundert zum Sinnbild der Sehnsucht avancierte, wenngleich ihn persönlich insbesondere die existentielle Erfahrung der Orientierungslosigkeit und des Ausgesetztseins auf dem Berghang faszinieren. Viel essentieller ist für Alois Lichtsteiner jedoch die zweite Bedeutungsebene, in der sich eine Parallele zwischen farbbeschichteter Leinwand und schneebedeckten Felsen kenntlich macht; obwohl er genaugenommen das Gegenteil malt, indem er nicht den Schnee auf Felsen, sondern felsenartige Farbflächen auf die schneeanmutende Grundierung der Leinwand setzt. In diesem Widerspruch und in der unsteten Positionierung zwischen selbst-referentieller Malerei und assoziationsgeprägten Sujets entfaltet sich die Komplexität eines Künstlers, dessen Werk auf den ersten Blick bereits durch pure Ästhetik überzeugt.

Alois Lichtsteiner absolviert die Kunstgewerbeschule in Zürich und unterrichtet unter anderem an der Ecole Cantonale d'Art du Valais in der Schweiz. Bis heute wird er in den bekanntesten nationalen Ausstellungshäusern, darunter dem Kunstmuseum Luzern, der Kunsthalle Bern und dem Kunsthaus Zürich, regelmäßig mit Ausstellungen geehrt.

CHF 14 000 / 18 000 | (€ 14 430 / 18 560)

Verkauft für CHF 17 300 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr