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Lot 3415 - A181 PostWar & Contemporary - Samstag, 01. Juli 2017, 13.30 Uhr

DADAMAINO (EMILIA EDUARDA MAINO)

(1930 Mailand 2004)
Oggetto Ottico Dinamico. 1965.
Gefrästes Aluminium auf Holz.
Verso betitelt, datiert, bezeichnet, signiert sowie mit Massangaben: OGGETTO OTTICO DINAMICO DADAMAINO 1965 cm 50 x 50 dadamaino.
50 x 50 cm.

Wir danken dem Archivio Dadamaino für seine wissenschaftliche Unterstützung und für den Hinweis, dass die Signatur in Schreibschrift sehr selten ist.

Mit der Bestätigung der Authentizität des Archivio Dadamaino, Somma Lombardo, April 2017. Das Werk ist dort unter der Archivnummer: 006/17 registriert.
Mit der Bestätigung der Authentizität der Associanzione Amici de Dadamaino, Somma Lombardo. Das vorliegende Werk ist dort unter der Archivnummer 160801 registriert.

Provenienz: Privatsammlung Schweiz.

"Dada Maino has overcome the ‘problem of painting’: different parameters inform her work: her paintings are the flags of a new world, they are a new meaning: they are not content with ‘saying something different’: they also say something new”.
(Piero Manzoni, 1961)

In den 1950er und 1960er Jahren ist die Welt im Umbruch, und auch in der Kunst stellen Künstler den traditionellen Kunstbegriff in Frage. Lucio Fontana ist dann derjenige, der durch einen einfachen Schlitz in der Leinwand mit der jahrhundertealten Tradition von Kunst bricht und der kommenden Generation von Künstlern eine unglaubliche Freiheit im Denken und Umsetzen ermöglicht.

Zu dieser neuen Generation der Avantgarde, die Fontana verpflichtet ist und ein radikales Umdenken fordert und auch umsetzt, gehören u.a. Piero Manzoni, Enrico Castellani und Dadamaino, an die Manzoni 1961 schreibt: „Das Entstehen neuer Bedingungen, neuer Probleme, bringt die Notwendigkeit neuer Lösungen, Methoden und Massnahmen mit sich. Man erhebt sich nicht von der Erde, indem man läuft oder springt: man braucht dazu Flügel. Modifizierungen reichen nicht aus. Die Umwandlung muss ganzheitlich sein. Daher verstehen wir die Maler nicht, die zwar vorgeben, an den neuen Problemen interessiert zu sein, sich aber gleichzeitig immer noch vor eine Leinwand setzen, mit dem Ziel, diese unter Berücksichtigung eines mehr oder wenig gefälligen Geschmacks mit Formen und Farben vollständig auszufüllen. (…) Warum aber sollen wir diese Fläche nicht endlich befreien? Warum wollen wir nicht endlich verstehen, dass Kunstgeschichte keine Geschichte der Maler, sondern die der Entdeckungen und Erneuerer ist? (zit. Gualdoni, Flaminio, in: Dadamaino, Leonberg, S.7).

Diese, für damalige Zeiten radikalen Ideen, nimmt sich Eduarda Emilia Maino, genannt Dadamaino, zu Herzen und schneidet in ihrer ersten Werkserie, den „Volumi“, runde bzw. ovale Formen in die Leinwand. Der Einfluss von Fontanas „Buchis“ ist nicht zu leugnen, wie sie selbst sagt: „I always hated matter and sought immateriality. Of course, Fontana played a decisive role in the history of my painting ... if Fontana had not pierced the canvas, probably I would not have dared to do so either. It totally removed matter to the point of making visible parts of the canvas, to remove any material element, to deprive it of any such rhetoric and return to tabula rasa, in purity.” Diese Werke zeigt sie im selben Jahr in ihrer ersten Ausstellung in der Galleria dei Bossi in Mailand. Kurz danach tritt sie Manzonis Galerie Azmuth bei, die mit ähnlich denkenden Künstlern in Europa bestens vernetzt ist: der Zero-Gruppe in Deutschland um Otto Piene und Heinz Mack, der Gruppe Nul in den Niederlanden um Jan Schoonhoven sowie der Gruppe Motus in Frankreich.

Mit der Serie „Oggetto Ottico Dinamico“, aus der das vorliegende Werk stammt, wendet sich Dadamaino immer mehr der Op-Art und in gewisser Weise der Kinetischen Kunst zu. Sie erstellt minutiöse Vorgaben über Grösse, Fräsung, Verhältnis von gefüllten und leeren Teilen des Werkes und Anordnung der Platten. „Die Seiten der so zusammengesetzten Quadrate erzeugen einen sphärischen Eindruck, wobei eine fliessende Dynamik entsteht. Die besondere Anordnung der Fräsungen auf den Platten annulliert gänzlich oder nur ausschnittsweise die Gesamtsicht des Werk, indem eine Folge von instabilen Episoden abläuft, die sich je nach der Position des Betrachters, in bezug auf das Werkes, verändern. Obwohl das Objekt statisch ist, erweckt es den Eindruck einer kontinuierlichen Bewegung und Variation.“ (zit. ebenda, S. 8)

CHF 35 000 / 45 000 | (€ 36 080 / 46 390)

Verkauft für CHF 36 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr