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Lot 3011* - A182 Gemälde Alter Meister - Freitag, 22. September 2017, 15.00 Uhr

MEISTER DES VERLORENEN SOHNES

(tätig in Antwerpen, um 1530–1560)
Maria mit dem Christuskind, Johannes dem Täufer und einem Pilgerknaben.
Öl auf Holz.
93,5 × 68,5 cm.

Provenienz:
- Kunsthandel Shirleys, Paris, 1908.
- Kunsthandel Gierhards, Düsseldorf (als Vincent Sellaer mit einer Expertise von M. Friedländer).
- Privatsammlung, erworben 1954 auf Anraten von Dr. Hubertus von Sonnenburg.
- Durch Erbschaft an damalige Besitzer, Privatsammlung.
- Auktion Sotheby's, London, 8.12.2005, Los 209 (als von Vincent Sellaer).
- Europäische Privatsammlung.

Literatur:
- Matias Díaz Padrón: "Una tabla de la Virgen con el Niño , San Juanito y Niño Peregrino del Maestro del Hijo Pródigo con atribución a Vicente Sellaer", Boletín Museo e Instituto Camón Aznar XCVIII (2006), S. 169-176, Abb. 1 (als Meister des Verlorenen Sohns).
- Ana Diéguez Rodríguez: "Un tríptico del Maestro del Hijo Pródigo en Ciudad Rodrigo (Salamanca)", BSAA arte LXXVIII (2012), S. 103, Nr. 10 (als Vergleichsbeispiel zum Meister des Verlorenen Sohns).

Einst mit Vincent Sellaer (tätig um 1538-1544) in Verbindung gebracht, wird heute davon ausgegangen, dass der Meister des Verlorenen Sohns diese qualitätsvolle Tafel anfertigte. Die Namensgebung für diesen Meister basiert auf der Darstellung aus dem Gleichnis des Verlorenen Sohns im Kunsthistorischen Museum in Wien. Er muss eine grosse und florierende Werkstatt in Antwerpen im 16. Jahrhundert besessen haben, aus der nicht nur Werke der Malerei, sondern auch Tapisserien und bemalte Glastafeln hervorgingen. Dabei lassen sich in seinem Oeuvre stilistische Anklänge seiner Zeitgenossen in Antwerpen verzeichnen, so beispielsweise von Pieter Coecke van Aelst (1502-1550), Pieter Aertsen (1508-1575) und Frans Floris (1516-1570).

Dargestellt ist Maria mit dem Christusknaben auf ihrem Schoss, dem Johannesknaben, der dem Kind einen Apfel reicht, neben ihm liegt das Lamm Gottes mit dem Kreuzstab. Rechts davon stützt sich ein weiterer Knabe mit seiner Rechten auf das Knie von Maria. Matias Díaz Padrón erkennt darin einen Pilgerjungen mit der Jakobsmuschel an seinem Umhang, dem Pilgerstab und seiner Ledertasche, die am Boden liegt.

Die Darstellung zeugt von besonders künstlerischer Virtuosität und Detailvielfalt. So gelingt es dem Künstler die Stofflichkeit der unterschiedlichen Materien realistisch wiederzugeben, wie der dünne, transparente Schleier auf dem Hinterkopf der Maria, oder der deckende Stoff ihres roten Umhangs, der eine vergleichbare Plastizität wie der grüne Vorhang aufweist.

Wir danken Peter van den Brink für die Bestätigung der Eigenhändigkeit des Gremäldes anhand einer Fotografie.

CHF 60 000 / 80 000 | (€ 61 860 / 82 470)

Verkauft für CHF 66 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr