Sie haben noch kein Login?

Klicken Sie hier um sich zu registrieren »


Wenn Sie bereits registriert sind - Login:




Lot 3259* - A183 Impressionismus & Moderne - Freitag, 08. Dezember 2017, 16.00 Uhr

JOAN MIRÓ

(Montroig 1893 – 1983 Mallorca)
Femme aux 3 cheveux, constellation. 26. Juli 1976.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: Miró, sowie verso signiert, betitelt, bezeichnet und mit dem Nachlasstempel.
27 x 19 cm.

Provenienz: Privatsammlung Spanien, dort vom heutigen Eigentümer erworben.

Literatur: Dupin, Jacques/Lelong-Mainaud, Ariane: Joan Miró, Catalogue Raisonné, Paintings, Bd. VI: 1976-1981, Paris 2004, S. 84, Nr. 1809 (mit Farbabb.)

1976 findet die erste Ausstellung der Joan Miró Stiftung in Barcelona statt. Diese zeigt eine grosse Auswahl an Mirós Werken, die als dauerhafte Leihgabe im Museum untergebracht werden. Miró selbst ist stark an der Planung der Ausstellung beteiligt. Trotzdem findet er Zeit und Energie, sich gleichzeitig der Malerei zu widmen. Das vorliegende Werk „Femme aux 3 cheveux, constellation“ stammt aus dem Juli dieses Jahres und zeigt die kühne Ästhetik, welche die Gemälde in diesem festlichen Augenblick seiner Karriere beherrscht.
Früher auf eher grossformatige Flächen ausgerichtet, konzentriert sich Miró ab Mitte der 70 er Jahre fast ausschliesslich auf mittel-und kleinformatige Leinwände. Die späteren Arbeiten sind vor allem auch gekennzeichnet durch seine Farbgebung. Das charakteristische Merkmal ist die ausgeprägte Verwendung von schwarz, während die Farben rot, blau, gelb und grün im Verhältnis nur kleine Flächen der Leinwand bedecken.
Gleichzeitig sind gewisse Sequenzen der 60er und 70er Jahre eine Wiederaufnahme seiner Malerei der 1925 und 30 er Jahre, in der er sich mit dem Surrealismus befasst und sein Interesse an der Symbolsprache entdeckt, die sich schliesslich durch sein gesamtes künstlerischen Schaffen ziehen wird. Miro befindet sich in den 30er Jahren in einer Krise zwischen Fantasie und Imagination auf der einen Seite und der sichtbaren Gegebenheit auf der anderen Seite. Er sucht in den Folgejahren stetig nach der Balance zwischen Figuration und Abstraktion, und auch wenn er stets seiner symbolischen Formensprache treu bleibt, tritt das figürlich erkennbare immer mehr in den Hintergrund.
Das zur Auktion angebotene Gemälde ist im Zuge einer Werkserie entstanden, in der Miró das gleiche Motiv mit dem immer selben Titel in verschiedenen Variationen malt. Das dominante Schwarz und der kleine aber wirkungsvolle blaue Farbtupfer, ebenso wie der figürlich geprägte Titel und die abstrakte Ausführung davon, fügen sich in die Zeit seiner Entstehung ein.
Der stille Humor, der Mirós Kunst begleitet, ist auch bei dem vorliegenden Werk präsent. Das kleine Gesicht in der unteren linken Ecke und die „3 cheveux“ zaubern dem Betrachter ein Lächeln ins Gesicht und erinnern uns daran, weswegen man den Künstler Miró einfach mögen muss.

CHF 200 000 / 250 000 | (€ 206 190 / 257 730)

Verkauft für CHF 240 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr