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Lot 3522 - A185 PostWar & Contemporary - Samstag, 30. Juni 2018, 14.00 Uhr

TONY CRAGG

(Liverpool 1949–lebt und arbeitet in Wuppertal)
Red Square. 2007.
Bronze, farbig gefasst.
Mit der eingeritzten Signatur: Cragg, sowie dem Giesserstempel: Schmäke Düsseldorf.
70 x 80 x 66 cm.

Provenienz:
- Galerie Thaddeus Ropac.
- Bei obiger Galerie auf der Art Basel Salzburg vom heutigen Besitzer erworben, seitdem Privatsammlung Schweiz.

„Works in the early forms group are always to do with vessels transforming and mutating into one another in space. Vessels are a strong metaphor for the body and organisms of the natural world and in addition, from an archaeological viewpoint, they are the means by which we gauge our own culture and other cultures. Early Forms retain their own integrity as revealed by their skin: one can see the real outside surface which reveals its interior and volumes.“ Tony Cragg

Tony Cragg, 1949 in Liverpool geboren, gehört zu den einflussreichsten und prägendsten Bildhauern unserer Zeit. Allein durch seine zahlreichen Lehrtätigkeiten, bis hin zur Leitung der renommierten Kunstakademie Düsseldorf, beeinflusst er eine ganze Generation von Bildhauern. Nach zahlreichen Preisen, wie dem Turner Prize 1988 und dem Cologne-Fine-Art-Preis 2012, der Teilnahme an documenta 7 und 8 sowie zahlreichen Biennalen, richtet ihm seine Heimatstadt Wuppertal, ebenso wie die Eremitage in St. Petersburg, 2016 eine grosse Retrospektive aus.

Tony Cragg hat in den vergangenen fünf Jahrzehnten eines der abwechlungsreichsten skulpturalen Oeuvres in der Zeitgenössischen Kunst geschaffen. Anders als seine Zeitgenossen griff und greift er noch heute auf eine Vielzahl unterschiedlichster Materialien zurück, deren Bearbeitung er immer perfekt beherrscht.

Seine frühen Werke in den 1970er Jahren sind durch die Anordnung und Präsentation von Fundstücken und Alltagsgegenständen geprägt, bis er dann zu seinen zwei Hauptformen findet: den sogenannten „Early Forms“, in denen der Fokus auf der Form des Gefässes liegt, ein Objekt, dass seit jeher von der Menschheit benutzt wird (daher die Bezeichnung und der oft erfolgende Verweis auf die Archäologie) und den „Rational-Beings“, abstrakten Skulpturen, denen die Idee der Wirbelsäule zu Grunde liegt, um die sich die Skulptur windet. Beide Formtypen dominieren sein Werk, werden aber von Cragg weiterentwickelt und teils bis ins Extreme getrieben. Bestimmt wird seine künstlerische Arbeit durch die Auseinandersetzung und das Zusammenspiel von Material, Form, Sinn und Bedeutung.

„Der Sinn der Skulpturen von Cragg besteht darin, das Material in eine solche Form zu bringen, dass diese Form das Material und seine Qualitäten feiert – zelebriert könnte man sagen – und zugleich eine unersättliche Neugier auf den nächsten Aspekt der Skulptur weckt und ein leises Bedauern über den Verlust der zuvor gesehnenen Ansicht.“ (Gerhard Fink zit. Aust.Kat. Tony Cragg – Parts of the world. Von der Heydt-Museum Wuppertal, Köln 2016, S. 308)

Die vorliegende Skulptur „Red Square“ gehört zu den „Early Forms“. Das zugrundeliegende Gefäss ist durch die intensive Bearbeitung nicht mehr zu erkennen. Die fliessenden, harmonischen Wellen des Werkes beweisen eindrücklich Craggs meisterhaften Umgang mit dem Material. Egal von welcher Seite wir die in einem satten Rot gefasste Skulptur betrachten, wir werden von der unglaublichen Dynamik gefangen genommen, und eben dieser Schwung führt uns um die gesamte Skulptur herum. Uns werden Einblicke sowohl auf das Äussere als auch in das Innere gewährt. Vor allem diese fliessenden Bewegungen und Durckblicke lassen die Skulptur so leicht erschienen, dass sie fast zu schweben scheint.

CHF 90 000 / 150 000 | (€ 92 780 / 154 640)

Verkauft für CHF 144 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr