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Lot 1639 - A185 Photographie - Donnerstag, 28. Juni 2018, 14.00 Uhr

JAN BULHAK

(1876-1950)
"Wilno" [Deckeltitel], ca. 1920-1930. 34 lose Original-Photographien in Original-Leinen-Flügelmappe.
Bromöl- und getönte Silbergelatine-Abzüge, montiert und aufgezogen auf Trägerkartons. Vintages.
Abzüge ca. 12 x 16 cm (Hoch- und Querformate); Träger 31,7 x 24,1 cm; Portfolio 34 x 25 cm.
Blindgeprägter Photographenstempel unten rechts im Bild und zumeist auf den Trägkartons. Teilweise verso Photographenstempel und Annotationen.

Provenienz: Privatsammlung, Schweiz.

Der polnische Photograph Jan Brunon Bulhak wurde am 6. Oktober 1876 in Ostaszyn bei Nowogródek geboren. Zunächst photographiert er nur als Laie, verfolgte dann aber die Tätigkeit hauptberuflich. 1912 eröffnet er in Vilnius/ LI sein Studio und gewinnt die Bronzemedaille beim polnischen Künstlersalon. Um seine Fähigkeiten auszubauen, studiert er in den Kriegsjahren 1914-18 beim damals bedeutendsten Portraitphotographen Hugo Erfurth in Dresden. 1927 wird er Präsident des "Foto Klub Wilenski". 1944 wird sein Studio und sein Haus aufgrund von Kriegswehen abgebrannt, praktisch sein ganzes Equipment und rund 50 000 Glasnegativen gehen verloren. Danach flüchtet er nach Warschau, wo er am 4. Februar 1950 stirt. Er ist heute als einziger Photograph auf dem Warschauer Friedhof für aussergewöhnliche Persönlichkeiten begraben. (vgl. Auer, M. & M. Encyclopédie internationale des photographes de 1839 à nos jours. Vol. I. Hermance, 1985, BULHAK).

Im Oktober 1920 wurde die Stadt Vilnius von polnischen Truppen besetzt. 1922 wurde das Wilnaer Gebiet auch formal zum polnischen Staatsgebiet annektiert, was vom Völkerbund de facto anerkannt wurde. Diese gewaltsame Aneignung führte zu grossen Spannungen zwischen den beiden Ländern. Vilnius wurde darauf die Hauptstadt einer polnischen Wojewodschaft (polnischer Verwaltungsbezirk), und Kaunas, rund 100 Kilometer westlich von Vilnius, zur provisorischen Hauptstadt Litauens.

Das vorliegende Portfolio zeigt Ansichten und Sehenswürdigkeiten in und um Vilnius. Dargestellt sind die Universität, das Tor der Morgenröte, zahlreiche Kirchen (Kapelle Ostra Brama, Kathedrale Sankt Stanislaus, Kasimir-Kirche ,St. Peter-und-Paul-Kirche, St.-Annen-Kirche, u. a.), die drei Kreuze, die Ruine der Burg von Gediminas, zahlreiche Strassen und Gassen (darunter auch Aufnahmen vom jüdischen Ghetto), die Wasserburg in Trakai, u. v. m. In dieser Form kaum je gehandelt.

CHF 5 000 / 8 000 | (€ 5 150 / 8 250)

Verkauft für CHF 5 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr