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Lot 3709* - A191 Grafik & Multiples - Samstag, 07. Dezember 2019, 10.00 Uhr

ANDY WARHOL

(Pittsburgh 1928–1987 New York)
Superman. 1981.
Farbserigrafie mit Diamantstaub. 8/200. Unten rechts mit Bleistift signiert: Andy Warhol. Auf der Rückseite mit den Stempeln: © D.C. COMICS, INC. 1981. THIS INTERPREATATION CREATED BY ANDY WARHOL IS DERIVED FROM AN ORIGINAL VERSION OF SUPERMAN COPYRIGHTED BY D.C. COMICS. Blattmass 95,2 × 95,2 cm auf Lenox Museum Board. Erschienen bei Ronald Feldman, New York (verso mit dem Stempel). Gedruckt bei Rupert Jason Smith, New York (mit dem Blindstempel).
Aus dem 10-teiligen Portfolio "Myths".

Provenienz:
- Barrington Gallery of London.
- Vom heutigen Besitzer bei obiger Galerie erworben, seitdem Privatsammlung Deutschland.

Werkverzeichnis: Feldman/Schellmann, Nr. II.260.

Mit seiner Serie „Myths“ von 1981 stellt Andy Warhol seine profunden Kenntnisse der Gesellschaft seiner Generation unter Beweis. Der Begründer der Pop-Art revolutioniert in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts die Kunst, indem er Massenprodukte, Alltagsgegenstände und Stars, die das normale Leben eines Grossteils der Gesellschaft beherrschen, zu Kunst erhebt und sie durch eine serielle Ausführung für Jedermann zugänglich macht.

In der „Myths-Serie“ wählt er die „Götter“ dieser Zeit, Symbole und Ikonen einer Gesellschaft, in der der Massenkonsum immer wichtiger wird und deren Inspiration zunehmend von den Massenmedien und Hollywood geprägt wird. Dabei stellt er keine Liste tadelloser, vorbildlicher Eigenschaften zusammen, sondern zeigt einen repräsentativen Querschnitt aus zwielichtigen, verwegenen, durchtriebenen, humorvollen und guten Charakteren, die durch Filme und Serien der 1950er Jahre weltweit bekannt und geliebt werden. Dazu gehören international bekannte Helden wie Mata Hari, Dracula, Greta Garbo und Santa Claus, aber auch typisch Amerikanische wie Howdy Doody, Uncle Sam, The Wicked Witch of the West, und natürlich darf Superman in dieser Reihe nicht fehlen.

Superman ist der erste Superheld der Comicgeschichte. 1932 beschliessen die Science-Fiction begeisterten Teenager Jerry Siegel und Joe Shuster in Cleveland das Magazin „Science Fiction“ herauszubringen. In der ersten Ausgabe findet sich eine Geschichte über einen glatzköpfigen Bösewicht Super-Man, dessen Geschichte in den kommenden Jahren komplett überarbeitet wird, und so wird aus dem Bösewicht mit mentalen Fähigkeiten der „Kämpfer für das Gute“ ausgestattet mit physischen Superkräften. Zwischen 1934 und 1938 versuchen sie erfolglos bei Zeitungen und Verlagen ihre Superman-Comics unterzubringen bis National Publications einen ihrer Comics im Frühjahr 1938 in das neue Format „Action“ aufnimmt und mit Superman einen solchen Erfolg einfährt, dass er ab diesem Zeitpunkt zur Hauptserie wird. Schnell finden die Superman-Comics weltweite Verbreitung. Während des Zweiten Weltkrieges werden sie von den GIs in Deutschland gelesen (dort sind sie verboten, da Superman als „Jude“ gilt) und auch während des Kalten Krieges wird er zum Symbol für Freiheit, Aufrichtigkeit und wird als Vertreter amerikanischer Werte für die Propaganda benutzt. Noch heute ist die Faszination Supermans ungebrochen, was allein die zahlreichen, erfolgreichen Verfilmungen zeigen.

Warhol zeigt in seinem Siebdruck die typische, unverkennbare Pose des fliegenden Superhelden in seinem blau-roten Kostüm mit dem S-Emblem auf der Brust und nach vorn gestreckter Faust.

Neben der Darstellung und ihrer Symbolkraft muss auch die unglaublich aufwendige und perfektionierte Drucktechnik des Siebdrucks mit Diamantstaub erwähnt werden. Warhol entwickelt diese Technik um möglichst viele Abzüge in gleichbleibender Qualität zu schaffen. Bedenkt man, dass für jede Farbe und jede Farbnuance ein eigenes Sieb hergestellt wird, ist die detailreiche Superman-Darstellung mit den überlagerten Umrisslinien eine selten übertroffene Meisterleistung in der Druckgrafik.

CHF 120 000 / 180 000 | (€ 123 710 / 185 570)

Verkauft für CHF 183 300 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr