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Lot 3463 - A191 PostWar & Contemporary - Samstag, 07. Dezember 2019, 14.00 Uhr

SHIZUKO YOSHIKAWA

(Omuta 1934–2019 Schlieren)
m 270. 1989.
Acryl und Tempera auf Leinwand.
Verso betitelt, signiert und datiert: m 270, Yoshikawa, 1989.
50 x 50 cm.

Provenienz: Vom heutigen Besitzer direkt von der Künstlerin erworben, seitdem Privatsammlung Schweiz.

Das Werk von Shizuko Yoshikawa verbindet die rationellen Konzepte der europäischen Moderne mit der Subtilität und der Poesie der japanischen Zen-Tradition.

Sie studiert Anglistik und Architektur sowie Produktform in Tokio, bevor sie 1961 im Alter von 27 Jahren Japan verlässt, um an der Hochschule für Gestaltung in Ulm Visuelle Kommunikation zu studieren. In der Schweiz, ab 1963, arbeitet sie als Gestalterin mit ihrem späteren Ehemann Josef Müller-Brockmann (einem Pionier des Schweizer Grafikdesigns) zusammen und widmet sich dem Ausstellungsdesign und der Plakatkunst. In den 70er Jahren findet sie ihren Weg zur Malerei und zur Reliefkunst sowie zu den Zürcher Konkreten.
Beeinflusst durch ihre bisherige Ausbildung, schliesst sie sich den erarbeiteten, bereits etablierten Grundsätzen der Zürcher Konkreten an, um diese mit einer neuen Sensibilität der Form-, Farb- und Lichtgestaltung für sich neu zu definieren. So nimmt sie aufgrund ihrer japanischen Herkunft eine einzigartige Stellung unter den Konkreten ein, indem sie zur Vermittlerin östlicher und westlicher Kultur wird.

Zunächst arbeitet Yoshikawa zwischen den 70er und den 90er Jahren vor allem an grossformatigen plastisch-architektonischen Werke für den öffentlichen Raum. Diese Kommissionsarbeiten sind geprägt von einer strengen Formgebung und Materialbewusstsein, wobei ihre Farbwahl bereits mit einer Transparenz spielt. Ab den 1980er Jahre übersetzt sie diese Systeme zuerst in kleinere Skulpturen für Innenräume und schliesslich in zweidimensionale Arbeiten. Sie verwendet hierfür vor allem Gouache für ihre Papierarbeiten und Acryl für Ihre Gemälde. Inspiriert durch die modularen und kalkulierten Einheiten von Richard Paul Lohse, kreiert sie zumeist symmetrisch geordnete Formen und Linien, die zu einer vollendeten Netzstruktur als geschlossenes und harmonisches Ganzes werden. Die sich kreuzenden Linien scheinen wie vor schwachen Schatten im Raum zu schweben. Die weissen kleinen Quadrate, als Schnittpunkte der komplementären Farblinien, ermöglichen eine Leere und Leichtigkeit in den Konstruktionen. Zugleich können diese auch als Energiezentren interpretiert werden, von denen eine Dynamisierung der Formen aus der Leere heraus entwickelt wird (Los 3462).

Diese weissen Schnittpunkte, die pastellfarbene Farbwahl und die schwebenden Kompositionen haben eine meditative und kontemplative Auswirkung auf die Betrachter. Yoshikawas Oeuvre scheint von einer natürlichen Ordnung inspiriert zu sein, die eine reduzierte Ästhetik aufruft und auf die japanischen Zen-Traditionen zurückgeht. So verbindet Yoshikawa in Ihrem Schaffen das Konkrete der Zürcher Tradition mit ihrer japanischen Herkunftskultur.

CHF 2 000 / 3 000 | (€ 2 060 / 3 090)

Verkauft für CHF 3 750 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr