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Lot 3485 - A191 PostWar & Contemporary - Samstag, 07. Dezember 2019, 14.00 Uhr

TOM OTTERNESS

(Wichita 1952–lebt und arbeitet in New York)
Money bag man with ball and chain. 1995.
Bronze, braun patiniert.
Auf der Rückseite der Füsse mit der eingeritzten Signatur und Datierung: OTTERNESS 1995, sowie bezeichnet: AP.
89 x 47 x 43 cm.

Es handelt sich um einen Artist Proof ausserhalb der Auflage von 6.

Provenienz:
- Marlborough Galleries, New York.
- Bei obiger Galerie 1997 vom heutigen Besitzer erworben, seitdem Privatsammlung Schweiz.

Tom Otterness wird 1952 in Wichita, Kanada geboren. Nach seinem Studium 1970 an der Arts Student League in New York, nimmt er 1973 am Independent Student Program des Whitney Museum teil. Vier Jahre später schliesst sich Otterness der New Yorker Künstlervereinigung „Collaborative Projects (Colad)" an und organisiert 1980 die viel beachtete Ausstellung Times Square Show.

Bewusst entscheidet er sich, seine Skulpturen vom Sockel und aus der Galerie zu holen, um sie Jedermann zugänglich zu machen. Zahlreiche öffentliche Aufträge geben ihm die Möglichkeit dies zu tun. Mit der Installation im Battersea Park geht er noch einen Schritt weiter, in dem seine Werke begehbar werden und als Teil des Spielplatzes geplant sind. Seine wohl bekannteste Installation befindet sich in der 14th Street Station, wo unzählige kleine Skulpturen am Leben der täglichen Pendler teilnehmen. Sie sitzen auf einer Bank oder stehen auf dem Treppenabsatz; Arbeiter, Geschäftsleute, Polizisten, Jugendliche – ein Querschnitt durch die New Yorker Bevölkerung. Dabei ist seine Bildsprache unverkennbar: seine Figuren schauen immer fröhlich drein, haben runde, teils kugelrunde Köpfe wie auch Körper, was sie auf Anhieb sympatisch macht.

Das hier angebotene Werk „Money bag man with ball and chain“ zeigt eine dicke, rundliche Figur auf einer Kugel stehend, an die er mit einer dicken Kette gebunden ist. Der Kopf ist durch einen Geldsack ersetzt. Wo das Gesicht sein sollte befindet sich ein grosses Dollar-Zeichen, wo die Haare sein sollten, ist das zugebundene Ende des Sacks. Der Anzug mit Weste sowie die Haltung mit auf dem Rücken verschränkten Armen verleiht ihr eine gewisse Ernsthaftigkeit und macht eine eindeutige Zuordnung in eine gehobene Gesellschaftsschicht. Zurückführen kann man diese Darstellung auf die Cartoons des Deutschamerikaners Thomas Nast, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Begründer des amerikanischen Cartoons gesehen wird. Er nutzt in seinen Cartoons den „Geldsack“, um Wucher und Ausbeutung anzuprangern.

Auch Otterness übt mit seinen freundlich aussehenden Skulpturen Kritik an den „Geldsäcken“, die sich durch ihren unbedingten Glauben an Geld selbst einschränken und „Fesseln“ anlegen.

Ganz im Sinne der Pop Art und der Street Art nutzt Tom Otterness eine fröhliche und unverbindliche Fassade, um Kritik an der Gesellschaft und ihren Auswüchsen zu üben.

CHF 40 000 / 60 000 | (€ 41 240 / 61 860)

Verkauft für CHF 49 100 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr