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Lot 3082 - A192 Gemälde Alter Meister - Freitag, 19. Juni 2020, 14.00 Uhr

FRANZ CHRISTOPH JANNECK

(Graz 1703–1761 Wien)
Gegenstücke: Festliche Gesellschaften in einem Interieur.
Öl auf Kupfer.
Eines unten links monogrammiert: F.C.J.
Je 40 × 51 cm.

Provenienz:
- Englischer Privatbesitz (als Johann Georg Platzer).
- Galerie Neidhardt, München, 1987–1996.
- Schweizer Privatbesitz.

Ausstellung:
Salzburg 1996, Reich mir die Hand, mein Leben. Einladung zu einem barocken Fest mit Bildern von Johann Georg Platzer und Franz Christoph Janneck, Residenzgalerie Salzburg, 21.6.–24.9.1996, S. 100–104, Kat.-Nr. 5 und 6.

Literatur:
Christina Pucher: Franz Christoph Janneck 1703–1761, Diss. Graz 1996, S. 196–197, Kat.-Nr. 109 und 110 (mit Abb.).

In einer von Sonnenlicht durchfluteten Palastanlage vergnügt sich eine elegant gekleidete Gesellschaft bei Speis und Trank. Das Ambiente ist prunkvoll gestaltet, unter anderem durch ein grossformatiges Gemälde bzw. eine Tapisserie mit mythologischem Thema im Hintergrund. Der Blick öffnet sich seitlich jeweils ins Freie und gibt Ausblick auf einen Park.

Das grosse Gemälde, das die Wand des Raumes in der ersten Komposition schmückt, stellt die Mondgöttin und einen schlafenden Jüngling dar. "Wahrscheinlich handelt es sich um die Darstellung "Selene erscheint dem schlafenden Endymion". [...] Das Thema der Darstellung ist der in den Schlaf gesunkene Mann, der träumend in seiner Jugend und Schönheit, und damit in seiner Fähigkeit des Geniessens, ewig verharren möchte. [...] Er liegt allabendlich in den Armen einer Frau, die ihn des irdischen Bewusstseins beraubt und in eine andere Welt entführt. Neben dem Schlafenden befinden sich die ewigen, in sich versponnenen Kreise einer Armillarsphäre. Die Sphära ist das Zeichen des besinnlichen Menschen, der sich vom weltlichen Tun entfernt und sich in eine höherstehende, bessere Welt begibt. Für den Betrachter von Jannecks Gemälde stellt sich die Frage, ob das mythologische Bild im Bild Symbol ist für eine Gesellschaft, die dem Alltag entflieht, um dem immerwährenden Liebestraum zu leben, oder ob das Wandbild als sittliche Aufforderung gilt" (zitiert aus Pucher 1996, S. 102).

Verführung ist das Thema des zweiten Gemäldes, das von einer Tapisserie mit einem Hirtenpaar geprägt ist. "Wahrscheinlich handelt es sich dabei um die Darstellung des Sonnengottes Apollo in der Erscheinung eines Hirten. Sein weibliches Gegenüber könnte die Hirtin Isse sein, Tochter des Macareus, der sich Apollo in Verkleidung eines Hirten nähert, ein kurzes Liebesabenteuer mit ihr eingeht und sie dann verlässt. [...] Amor mit Maske zeigt die Kunst der Verstellung, die Apollo bei Liebesdingen ebenso kunstfertig beherrschte wie sein Vater Zeus" (zitiert aus Pucher 1996, S. 103).

CHF 25 000 / 40 000 | (€ 25 770 / 41 240)

Verkauft für CHF 43 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr