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Lot 3214 - A192 Gemälde des 19. Jahrhunderts - Freitag, 19. Juni 2020, 16.15 Uhr

EDUARD CHARLEMONT

(1842 Wien 1906)
Gegenstücke: Allegorien der Kontinente Afrika und Amerika. 1872.
Öl auf Leinwand.
Eines (Afrika) unten links signiert und datiert: Ed. Charlemont 1872.
Je 153 × 153 cm.

Provenienz:
- Sammlung Andrew Lloyd-Webber.
- Auktion Sotheby's, Billingshurst, 15.9.1999, Los 775.
- Schweizer Privatbesitz.

Eduard Charlemont, Sohn des bekannten Wiener Miniaturmalers Matthias Adolf Charlemont (1820–1871) und Bruder des Landschaftsmalers Hugo Charlemont (1850–1939) des Bildhauers Theodor Charlemont (1859–1938), machte sich bereits im Alter von 15 Jahren einen Namen als Zeichenlehrer an einer der Wiener Töchterschulen. Sein Studium an der Wiener Akademie absolvierte er unter der Leitung Eduard Egerths (1818–1897), bevor er von Hans Makart (1840–1884), einer Künstler-Koryphäe der Wiener Ringstrassenepoche, ab 1870 in dessen Atelier einberufen wurde.

In Anlehnung an den „neobarocken“ Stil Hans Makarts, der sich an der venezianischen Malerei des 16. Jahrhunderts und an der Leichtigkeit der französischen Rokokomaler des 18. Jahrhunderts orientiert, entwickelte Eduard Charlemont einen neuen und in sich eigenständigen Stil. Sein Hang zu idyllisch verspielten Kompositionen, die von einer kühlen Eleganz bestimmt sind, zeigt sich als wiederkehrende Konstante im Gesamtwerk des Künstlers, was auch in den hier präsentierten Tondi zum Ausdruck kommt.

Die vorliegenden Frühwerke Charlemonts entstanden wohl im Wiener Atelier Makarts, noch vor seinem fast 30-jährigen Parisaufenthalt. Diese dekorativen Allegorien zeigen die Kontinente Amerika und Afrika mit der jeweiligen ansässigen Flora und Fauna. Die zentralen Frauenfiguren sind in einem illusionistisch-träumerischen Idealraum arrangiert, der als exotische Projektionsfläche für die dazumal vorherrschenden westlichen Fantasien fungiert.

Die Faszination für diese beiden Darstellungen der Erdteile Amerika und Afrika hielt nicht nur zu Lebzeiten des Künstlers an, sondern auch bis heute, wo sie sich bis in die 90er-Jahre des letzten Jahrhunderts in der Sammlung des Komponisten, Impresarios und Art Connaisseurs Andrew Lloyd-Webber (geb. 1948 London) befanden.

CHF 10 000 / 15 000 | (€ 10 310 / 15 460)