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Lot 3756* - A193 PostWar & Contemporary - Samstag, 04. Juli 2020, 14.00 Uhr

WIM DELVOYE

(Wervik/Belgien 1965–lebt und arbeitet in Brighton)
Jesus Twisted. 2006.
Bronze, schwarz patiniert.
Am Fuss des Kreuzes mit der eingeritzten Signatur, Datierung und Nummer: WDelvoye 2006 3/3.
396 × 102 × 42 cm.

Die Authentizität des Werkes wurde vom Studio Wim Delvoye, Mai 2020, Brighton, bestätigt. Wir danken dem Studio für seine freundliche Unterstützung.

Provenienz:
- Atelier des Künstlers.
- Deweer Art Gallery, Niederlande.
- Privatsammlung Belgien.

Der Konzeptkünstler Wim Delvoye wird 1965 in Belgien geboren. Sein Fokus liegt auf der Darstellung ästhetischer Gegensätze, deren Widersprüche häufig provokant wirken. Charakterisiert durch Humor und subversive Ironie, stellt er das gängige Wertesystem der Konsumgesellschaft in Frage. Seine Werke sind umstritten, das ist sein Kernanliegen. Die Irritation der Betrachter gehört zu seinem künstlerischen Repertoire. Mit viel hintergründigem Witz vermengt er Profanes und Sublimes in seinen Arbeiten. Banales wird durch das Ornament zur Kunst und die Volkskunst wird museal. Er lässt Tradition auf Utopie treffen, sowie Handwerk auf Hightech. Sein Hang zu monumentaler Kunst, Neugier, und seine unmittelbare Begeisterung für Fremdes zeichnen das Werk von Wim Delvoye aus.

Seine Werke unterliegen einem Gedankenweg, der von zwei Codes geleitet wird. Zunächst das Resultieren aus der Erkennbarkeit der Funktion eines Alltagsgegenstandes. Zum zweiten, die zweckentfremdete Darstellung dieser Gegenstände durch die Adaptation des Künstlers. Dabei bringt Delvoye unterschiedliche Stilvariationen der Kunstgeschichte zusammen, vorrangig aus der lokalen Tradition der Gotik und des Rokoko, in zeitgenössischer Ausführung. So funktioniert auch seine Serie der tordierten Skulpturen aus Bronze oder Silber, in denen er den Körper Christis sich um ein elliptisch geformtes Kreuz drehen lässt. Die tragenden Kreuzskulpturen sind in unterschiedliche Formen gegossen: Kreise, unendliche Möbius Schleifen oder, wie unserem vorliegenden Werk, in Form einer DNA-Doppelhelix. Die Kruzifixe bearbeitet Wim Delvoye in Anlehnung zur Genetik, Geometrie und der Topologie, bis diese fliessende Formen erreichen. Die ewige Strömung in seinen Skulpturen verkörpert dasselbe Prinzip des Zyklus des gefolterten und wiederauferstehenden Christus. Die Kleidung und seine Dornenkrone nehmen die traditionelle Ikonografie der Kreuzigung auf.

CHF 60 000 / 80 000 | (€ 61 860 / 82 470)