Lot 1243 - A194 Porzellan aus dem Nachlass Rosmarie Schmidt-Ducret - Donnerstag, 24. September 2020, 14.00 Uhr
NACHLASS ROSMARIE SCHMIDT - DUCRET:
TELLER AUS EINEM SERVICE FÜR GRAF VON MÜNNICH
Emailfarben teilweise berieben oder verkratzt
Provenienz:
1740 durch Friedrich August II. Kurfürst von Sachsen, König von Polen (1696-1763), als Schenkung an den Grafen Burckhardt Christoph von Münnich.
General Feldmarschall Burckhardt Christoph Graf von Münnich (1683-1767) trat 1716 als Oberst in die Dienste August des Starken und wurde bald zum Generalmajor und Generalinspekteur der Polnischen Kronarmee des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs.
1721 trat er in den Dienst vom russischen Zaren Peter der Grosse. Unter Zar Peter II. erreichte er bald den Rang eines „General en chef” und Oberdirektors sämtlicher Reichsfestungen. 1728 wurde er in den russischen Grafenstand erhoben, war Träger des Sankt Andreas-Ordens und seit 1729 Gouverneur und Statthalter von Sankt Petersburg. Seine zahlreichen militärischen Erfolge führten zur Ernennung zum Oberstleutnant der preobraschenskischen Garde, der Leibgarde der russischen Zaren.
Nach dem Tod Zarin Annas I. war er 1741 aktiv in die Machenschaften um die Thronnachfolge involviert, die dazu führten, dass er schliesslich ins sibirische Exil verbannt wurde. Zar Peter III. rehabilitierte ihn anlässlich einer Generalamnestie für alle Verbannten aus der Zeit Zarin Elisabeths und holte ihn nach Sankt Petersburg zurück, wo er wieder als Generalfeldmarschall eingesetzt wurde, bis er 1767 starb.
Das Service sowie der polnische Orden des Weissen Adlers, waren ein Geschenk vom sächsischen Kurfürsten Friedrich August II., zum Dank für seinen Einsatz im Krieg um die polnische Thronfolge (1733-1738), die schliesslich dazu geführt hatte, dass der Kurfürst als August III. 1734 zum König von Polen gekrönt werden konnte. Für Vergleichsstücke s. U. Pietsch, Meissen für die Zaren, 2004, S.50-55.
CHF 1 500 / 2 500 | (€ 1 550 / 2 580)
Verkauft für CHF 2 125 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr