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Lot 3073 - A194 Gemälde Alter Meister & des 19. Jhs. - Freitag, 25. September 2020, 14.00 Uhr

LOUIS-LÉOPOLD BOILLY

(La Bassée 1761–1845 Paris)
Galante Szene in einem Interieur: "Les Jeunes Époux".
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: L. Boilly.
36,3 × 45,3 cm.

Provenienz:
- Auktion Ernest Vincent, Pillet, Paris, 22.2.1872, Los 4.
- Sammlung Vincent, Paris.
- Schweizer Privatbesitz.

Literatur:
- Hippolyte Mireur: Dictionnaire des ventes d'art faites en France et à l'Etranger pendant les XVIIIe et XIXe siècles: tableaux, dessins, estampes, aquarelles, miniatures, pastels, gouaches, sépias, fusains, émaux, éventails peints et vitraux, Paris 1911, S. 268.
- Paul Marmottan: Le Peintre Louis Boilly (1761–1845), Paris 1913, S. 226.
- Etienne Bréton und Pascal Zuber: Louis-Léopold Boilly (1761–1845), Paris 2019, S. 909, Kat.-Nr. 2378 PM.

Das hier angebotene Gemälde ist ein charakteristisches Werk des französischen Malers Louis-Léopold Boilly, der für seine teils intimen Darstellungen des Pariser Lebens bekannt war. Auch in dieser Szene sind erotische Andeutungen kaum zu übersehen. 1872 wurde unser Gemälde zusammen mit einem Gegenstück, "La leçon d'amour conjugal", in einer Pariser Auktion angeboten, welches ebenfalls ein junges verheiratetes Paar in einem Interieur zeigt (siehe Bréton und Zuber 2019, Kat.-Nr. 306 P).

Louis-Léopold Boilly begann als Autodidakt bereits im Alter von ca. 13 Jahren mit dem Malen und spezialisierte sich auf die Darstellung von Alltagszenen der französischen Mittelklasse. Er besass eine Sammlung holländischer Genremalerei, insbesondere Werke von Gabriël Metsu (1629–1667), Willem van Mieris (1662–1742) und Gabriel ter Borch (1617–1681), von denen er sich inspirieren liess. 1794 wurde Boilly vom französischen Komitee für öffentliche Sicherheit wegen des erotischen Charakters seiner Arbeit verurteilt. Er entkam einer Strafe, indem er eine patriotische Arbeit, den "Triumph von Marat" anfertigte, die sich heute im Musée des Beaux-Arts de Lille befindet (Inv.-Nr. P. 395). Nach 1794 malte er vermehrt vielfigurige Kompositionen und spezialisierte sich auf Historienmalerei und Bildnisse.

Boilly erfreute sich grossem Erfolg bei seinem Publikum und häufte mit dem Verkauf seiner Gemälde und Grafiken zu Lebzeiten einen beachtlichen Reichtum an. Dabei gehörte er zu den ersten Künstlern, die die 1796 erfundene Technik der Lithographie verwendeten. So beispielsweise in seinem "Recueil de grimaces", welches zwischen 1823 und 1828 publiziert wurde und sein Interesse an Karikaturen der französischen Gesellschaft verdeutlicht. Sein jüngster Sohn, Alphonse Boilly (1801–1867), siedelte nach New York, wo er als Kupferstecher tätig war.

CHF 40 000 / 60 000 | (€ 41 240 / 61 860)

Verkauft für CHF 61 300 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr