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Lot 3239 - A199 Impressionismus & Moderne - Freitag, 03. Dezember 2021, 16.00 Uhr

WALTER DEXEL

(München 1890–1973 Braunschweig)
Komposition 26. 1926.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: WDEXEL.
Verso signiert, betitelt und datiert: W DEXEL KOMPOSITION 26.
66,2 × 58 cm.

Provenienz:
- Atelier des Künstlers.
- Sammlung Siegfried Poppe, Hamburg, direkt beim Künstler erworben.
- Galerie von Bartha, Basel.
- Schweizer Privatsammlung, in obiger Galerie erworben und durch Erbschaft an die heutigen Besitzer.

Ausstellungen:
- Hannover 1974, Internationale Grafik und Malerei des 20. Jahrhunderts, Junior Galerie Hannover, 25.1–3.3.1974.
- Münster 1979, Bilder, Aquarelle, Collagen, Leuchtreklame, Typographie, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, 27.5.–29.7.1979.
- Berlin 1983, Kunstamt Wedding von Berlin, 3.9.–6.10.1983.
- Bremen 1990/91, Walter Dexel. Bild Zeichen Raum. Retrospektive. Ausstellung zum 100. Geburtstag, Kunsthalle Bremen, 11.11.1990–13.1.1991.

Literatur:
Ruth Wöbkemeier und der Kunstverein in Bremen (Hrsg.): Walter Dexel (1890–1973). Werkverzeichnis. Gemälde, Hinterglasbilder, Gouachen, Aquarelle, Collagen, Ölstudien, Entwürfe zu Bühnenbildern, Heidelberg 1995, S. 249, Nr. 298 (mit s/w Abb.).

Ab 1918 nimmt Walter Dexel eine Anstellung im Jenaer Kunstverein als Ausstellungsleiter an. Neben dem Ausbau der hauseigenen Sammlung, fungiert Dexel als Organisator von Ausstellungen verschiedenster Kunstrichtungen. Dieser direkte Austausch mit den Künstlern sowie speziell die Begegnungen mit Moholy-Nagy vom Bauhaus und später mit dem de Stijl-Gründer Theo van Doesburg beinflussen das malerische Werk Dexels massgebend. 1922 kehrt Dexel der gegenständlichen Kunst endgültig den Rücken und findet zu seiner eigenen, vom Konstruktivismus geprägten Bildsprache, die streng mathematisch-rationalen Regeln folgt.

Dexel interessiert sich für das Verhältnis von Farbe, Form und Linie innerhalb einer fast quadratischen oder rechteckigen Fläche. Um diese in unterschiedlichen Anordnungen und Formationen auszuprobieren, greift der Künstler gerne auf die Technik der Collage zurück, worauf dann die finalen Gemälde oder Hinterglasmalereien basieren (vgl. Lose 3234, 3236, 3237 und 3240). Die Collage zu dem vorliegenden Werk wurde letztes Jahr in einem deutschen Auktionshaus versteigert.

"Komposition 26" entsteht zur Blütezeit in Dexels Schaffen und ist exemplarisch für sein Werk. Die schwarz grundierte Leinwand wird durch weisse und vier kleinere farbige Rechtecke ergänzt. Laut dem Werkverzeichnis von Wöbkemeier schafft Dexel im Jahr 1926 fast ausschliesslich kleinere Collagen, Studien sowie einige Hinterglasbilder. Ölgemälde auf Leinwand sind nur zwei verzeichnet. Das vorliegende "Komposition 26" und ein zweites Werk mit dem Titel "Figuration 26A". Die Werke folgen unmittelbar aufeinander und sind zweifelsohne im selben Schaffensprozess entstanden. Kompositorisch sind die beiden Werke bis auf minimale Unterschiede identisch, bei dem zweiten Gemälde, das auch als Gegenstück betrachtet werden könnte, ist die Leinwand anstelle von schwarz, weiss grundiert.

"Figuration 26A" ist Teil der Riklis Collection of McCrory Corporation, eine der grössten Sammlungen geometrisch-abstrakter Kunst. Das Werk befindet sich seit der Schenkung der Sammlung 1984 im Museum of Modern Art in New York (vgl. Abb. 1).

Viele Gemälde von Dexel, die auf dem Kunstmarkt auftauchen, stammen aus den 1960er-Jahren, wo Dexel sein Frühwerk wieder aufgreift. Es ist deshalb relativ selten, dass solch frühe Werke der 20er-Jahre auf den Markt kommen, was die Wichtigkeit von "Komposition 26" zusätzlich unterstreicht.

CHF 80 000 / 120 000 | (€ 82 470 / 123 710)

Verkauft für CHF 238 200 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr