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Lot 3470* - A197 PostWar & Contemporary - Donnerstag, 01. Juli 2021, 17.00 Uhr

SAM FRANCIS

(San Mateo 1923–1994 Santa Monica)
Untitled. 1994.
Acryl auf Leinwand.
Verso mit den Stempeln: The Sam Francis Estate, der Archivnummer auf der Überlappung: SF94-80, sowie mit der Datierung des Studioassistenten auf dem Keilrahmen: 7-25-94.
35,6 × 45,8 cm.

Provenienz:
- Atelier des Künstlers, Kalifornien (1994).
- Galleri Faurschou, Copenhagen (1996).
- Kaare Berntsen Collection, Oslo.
- Hollis Taggart, New York (verso mit dem Etikett).
- Galerie von Vertes, Zürich (verso mit dem Etikett).

Ausstellungen:
- Los Angeles 1995, Sam Francis: The Last Works. Los Angeles County Museum of Art, 25. Mai – 1. September (mit Farbabb.).
- Basel 1997, The Complete Paintings (152) from the Last Studio of Sam Francis. Galleri Faurschou 11. – 18. Juni (Art Basel) (mit Farbabb.).
- Kopenhagen 1999, Sam Francis: The Last Works. Galleri Faurschou, 18. März – 5. Juni (mit Farbabb.)
- Oslo 2005, Sam Francis-de siste arbeider. Kaare Berntsen Galleri, 12. – 27. Februar (mit Farbabb.).

Literatur:
- Burchett-Lere, Debra (Hrsg.): Sam Francis. Catalogue Raisonné of Canvas and Panel Paintings, 1923–1994, Berkeley, 2011, Nr. 1756, DVD I (mit Farbabb.).
- Ausst.Kat.: Agee, William C.: Sam Francis. Paintings 1947–1990, Museum of Contemporary Art Los Angeles, 1999, S. 51 (Abb.).
- Ausst.Kat.: Sam Francis, Museo d’Arte Mendrisio, 1997, S. 20–21 (Abb.) und Ausst. Broschüre (Abb.).
- Ausst.Kat.: Sam Francis. Les années parisiennes 1950–1961, Galerie nationale du Jeu de Paume, Paris 1995, S. 39 (Abb.).

In den letzten Monaten seines Lebens entstanden, zählt Sam Francis’ vorliegendes Gemälde zur Serie der "Last Works", die allesamt eine wilde Demonstration seines künstlerischen Schaffenswillen widerspiegeln und vom typisch meisterhaften Umgang des Künstlers mit Farbe geprägt sind.

1994 durchlebt Francis eine unfreiwillige kreative Pause. Durch seine Krebserkrankung wird eine Lähmung der rechten Hand verursacht, ausserdem ist er für mehrere Monate an den Rollstuhl gefesselt. Da er es sich zur Gewohnheit gemacht hat, mit beiden Händen zu malen, empfindet er es anfangs als sehr unangenehm, nur die linke Hand zu benutzen. Während dieser schwierigen Zeit realisiert der Künstler etwa 170 Gemälde auf Leinwand und Papier, von denen heute 152 erhalten sind ("The Last Works"). Jedem davon wird unverkennbar mit individuellem Datum seiner Fertigstellung auf der Rückseite ein besonderer Stellenwert im Spätwerk des Künstlers zugesprochen.

Das vorliegende Werk lässt nichts von Francis’ körperlicher und psychischer Schwäche erahnen, lässt es uns doch in gewohnter Manier an einem visuellen Drama von ursprünglicher Kraft teilhaben. Vor nahezu schneeweisen Hintergrund legt er opulente, aus ozeanischem Blau sich überschneidende Linien, die mit energischen, die gesamte Komposition einnehmenden, tiefroten Spritzern kontrastieren. Francis’ Werk verkörpert in doppelter Hinsicht einen Gegensatz: Die beiden hier verwendeten Primärfarben Rot und Blau finden sich in einem Konflikt zwischen Ordnung und Unordnung, Struktur und Chaos. Denn während die blauen Linien Struktur und Einheit auf der Leinwand verkörpern, stiften die wirren Rottöne auf der Oberfläche des Werkes ein unbändiges Spektakel.

Mit dem vorliegenden Werk schafft Sam Francis eines der letzten spektakulären Arrangements von Farbe und Form, die, wie der Künstler gegen seine unheilbare Erkrankunggegen, gegen die weisse Fläche anzukämpfen scheinen und hinterlässt mit unmissverständlicher Lebendigkeit seine Spuren auf der Leinwand.

CHF 30 000 / 40 000 | (€ 30 930 / 41 240)

Verkauft für CHF 56 420 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr