(Lindenwald 1889–1953 New Jersey)

Presto IX. 1917.

Öl auf Leinwand.

Unten links signiert: Rudolf Bauer.

149,5 × 198,5 cm.

Provenienz:
- Galerie Gmurzynska (verso mit Etikett).
- Privatbesitz Schweiz, bei obiger Galerie 2011 erworben.

Ausstellungen:
- Charleston 1936, The Solomon R. Guggenheim collection of non-objective paintings, 1. März – 12. April 1936, S. 14, Nr. 1 (mit Abb.).
- Berlin 1917, Rudolf Bauer - Gemälde und Aquarelle, Zeichnungen, der Sturm, 57. Ausstellung, November 1917, Nr. 72.

Literatur: Museum des 20. Jahrhunderts und Staatliche Kunsthalle Berlin: Rudolf Bauer, 1889–1953, Wien 1985, Nr. 25 (mit Abb. S. 72).

„Presto IX“ ist ein dynamisches und farbintensives Beispiel für Rudolf Bauers dramatischen expressionistischen Stil, den er zwischen 1916 und 1920 bei „Der Sturm“ entwickelt. Bauer begegnet in dieser Zeit zum ersten Mal der Kunst Kandinskys. Die beiden pflegen eine enge Freundschaft, die in einen gegenseitigen künstlerischen Austausch mündet. Ihre gemeinsame Leidenschaft für Spiritualität und musikalisch abgeleitete Improvisation in der Kunst führt dazu, dass sie gemeinsam ihre Stile und Theorien verfeinern und zu Beginn der 1920er-Jahre oft zusammen ausstellen.

Ab 1925 löst sich Bauer vom expressionistischen Stil zugunsten geometrischer Konstruktionen, weshalb frühe Werke, wie das vorliegende, beeindruckende Gemälde äussert selten zu finden sind.