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Lot 3479 - A203 PostWar & Contemporary - Donnerstag, 01. Dezember 2022, 14.00 Uhr

CALLUM INNES

(Edinburgh 1962–lebt und arbeitet in Edinburgh)
Exposed Painting. Paynes Grey / Charcoal on White. 1998.
Öl auf Leinwand.
Auf der Überlappung signiert und datiert: Innes. 98, sowie mit der Werknummer auf dem Keilrahmen: CI 98 31.
87,5 × 80,5 cm.

Provenienz:
- Galerie Bob van Orsouw, Zürich (verso mit dem Etikett).
- Bei obiger Galerie vom vorherigen Besitzer 1998 erworben, Privatsammlung Schweiz.
- Durch Erbschaft an die heutigen Besitzer, Privatsammlung Schweiz.

Callum Innes zählt heute zu den wohl bekanntesten Künstlern Grossbritanniens. Ab den neunziger Jahren arbeitet er parallel an einem Dutzend unterschiedlicher Serien. Die umfangreichste Serie betitelt er „Exposed Painting“, welche er im Jahr 1992 beginnt und die er heute noch erweitert.

Seine Bildträger sind hauptsächlich Papier oder Leinwand, die er mit weisser Farbe grundiert. Diese teilt er geometrisch in unterschiedliche und ungleiche horizontale und vertikale Zonen auf, indem er monochrome Farbflächen über die gesamte Breite mit Ölfarbe aufsetzt. Bevor das Öl dieser Flächen trocknet, wischt er einen Teil mit Terpentin – ein flüssiges Lösungsmittel für Ölfarben – wieder ab. Es entsteht dadurch eine schleierhafte, schimmernde, fast transparente Farbschicht, welche die ehemaligen Farbpigmente erahnen lassen und gleichzeitig neue Pigmente hervorbringen. Callum Innes mischt selbst seine Ölfarben zusammen, bei denen Schwarztöne dominieren, zudem aber Rot-, Violett- und Olivetöne untermischt werden.

Unser vorliegendes Gemälde „Exposed Painting“ von 1998 hat den Fokus auf dem massiven, schwarzen horizontalen Balken, der durch den vertikal gezogenen diffusen hellgrauen Farbschleier unterbrochen wird. Das Terpentin hat einen hellen Nebel an schwarzen Pigmenten enthüllt, oder genauer gesagt, die schwarze Farbe wurde „Exposed“, sichtbar ausgesetzt.

Diese spezielle Technik der Addition und Subtraktion, des Aufsetzten und Auslöschen, Hinzufügen und Wegnehmens, des Öffnens und Schliessens, der Transluzenz und Opazität, nennt der Künstler „unpaint“. Eine disziplinierte Monochrommalerei, die ungewisse Ergebnisse hervorbringt und den Maler zwingt, seine entwickelte Technik ständig zu entdecken, zu hinterfragen und zu erneuern.

CHF 15 000 / 20 000 | (€ 15 460 / 20 620)

Verkauft für CHF 29 580 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr