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Lot 3462 - A203 PostWar & Contemporary - Donnerstag, 01. Dezember 2022, 14.00 Uhr

ZDENEK SYKORA

(1920 Louny 2011)
Nr. 8 – Trio Op 2. 1978.
Öl und Bleistift auf Leinwand.
Verso signiert, datiert und betitelt: Sykora 1978 Hirsals, trio. Auf dem Keilrahmen signiert, datiert, betitelt und mit Massangaben: Nr. 8 "Trio Op 2" 150 × 150, 1978. Zdeněk Sýkora.
150 × 150 cm.

Mit der Bestätigung der Authentizität von Lenka Sýkorová, Louny, 5. Oktober 2022 (dort verzeichnet mit dem Titel: Lines No 8 – Hiršal’s Trio). Wir danken Frau Sýkorová für ihre freundliche Unterstützung.

Provenienz:
- Galerie Média, Neuchatel.
- Vom heutigen Besitzer bei obiger Galerie erworben, seitdem Privatsammlung Schweiz.

Ausstellungen:
- Gorinchem 1979, Kunstcentrum Badhuis, Zdeněk Sýkora, Computer-schilderijen. 22. September - 25. Oktober.
- Neuenburg 1981 - 1982, Galerie Média. Cycle Média '81. 14. März - 10. Januar.

"Auch eine Kombination, die zunächst uninteressant erschien, kann zu einem Ergebnis führen, dass ich überrascht bin. Der Zufall bereichert den Menschen: Er hindert ihn daran, in Stereotypen zu verfallen. Bei jedem Bild bin ich am Ende derjenige, der am meisten schockiert ist, obwohl ich vorher zumindest ein bisschen weiss, was in etwa entstehen könnte. Die grösste Analogie für diese Art Kunst finde ich in der Musik. Für einen Komponisten, der die einzelnen Parts mehr oder weniger getrennt schreibt, muss es auch ein grosses Erlebnis sein, wenn er das ganze Werk komplett von allen Instrumenten gespielt hört". Zdeněk Sýkora

Der tschechische Maler und Bildhauer Zdeněk Sýkora zählt zu den exponiertesten und innovativsten Vertretern abstrakter, konkreter und konstruktiver Kunst.

Über die Reduktion von natürlichen Formen und Farben gelangt der Künstler nach und nach zu einer geometrischen Abstraktion mit systematischem Bildaufbau: den Strukturbildern. Mit ihnen findet Sýkora eine bildnerische Lösung für die Beziehungen zwischen Form und Farbe. Bereits 1964 entstehen die ersten, am Computer programmierten Strukturen.

Ab 1973 entwickelt der Computer-Pionier ein neues System, das auf dem kalkulierten Zufallsprinzip beruht und die Grundlage seiner bekannten Linienbilder darstellt. Formen, Längen, Dicken, Farben und ihre Kreuzungen werden durch Zufallszahlen, die am Computer generiert werden, festgelegt. Linien werden zum ersten Mal zu wichtigen Elementen in Sýkoras Gemälden. Losgelöst von der strengen Ordnung der strukturellen Raster erlaubt ihm die Linie eine grössere malerische Freiheit.

Musik ist für Sýkora wegen ihrer physischen Wirkung, Komplexität und Abstraktheit das Glanzlicht unter den Kunstarten. Schon seit der Entstehung seiner ersten Liniengemälden hegt der Maler den Wunsch, diese in eine musikalische Form zu überführen. Folglich ist es kein Zufall, dass Sýkora die Zahlenreihen, auf denen die Parameter für die Linien der vorliegenden Arbeit "Lines No 8 - Hiršal’s Trio" basieren, "Partituren" nennt. Auf den Betrachter wirkt das spielerisch-heiter und grossformatige Werk aus dem Jahr 1978 mit seinen schwarzen, orangen und violetten schlängelnden Linien, die sich stellenweise zu Knäueln formen und sich sanft berühren, wie eine harmonische Symphonie mit enger Verbundenheit. Dieses einzigartige Gemälde steht beispielhaft für Vitalität und Individualität, die Sýkora seinen Linienbildern einzuhauchen vermag.

Unterstützt von seiner Frau entwickelt Sýkora das Thema der Linien fortwährend weiter. Das hier angebotene Gemälde "Lines No 65" (Los 3463)aus dem Jahr 1990 besticht mit seinen schwarzen und blauen, breiteren und schmalen, gebogenen und fast geraden Linien sowie den vereinzelten kleinen und grösseren Punkten, die in origineller Weise in gegenseitigen Beziehungen stehen.

Obwohl Zdeněk Sýkora mit Systemen, Programmen und dem fortschrittlichen Prinzip des Zufalls arbeitet, bleibt er der Malerei stets treu.

CHF 150 000 / 250 000 | (€ 154 640 / 257 730)

Verkauft für CHF 568 800 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr