Sie haben noch kein Login?

Klicken Sie hier um sich zu registrieren »


Wenn Sie bereits registriert sind - Login:




Lot 1060 - A138 Möbel, Porzellan & Dekoration - Mittwoch, 20. September 2006, 10.00 Uhr

MEHRZWECKTISCH MIT CHINOISERIE-SZENE,

Louis XV, von A. und D. ROENTGEN (Abraham Roentgen, 1711-1793, David Roentgen, 1741-1809), dat. 1771 und monogr. CT, Neuwied.
Mahagoni, Nussbaum, Ahorn, Buchsbaum und teils getönte Edelhölzer gefriest sowie ausserordentlich fein eingelegt mit Fischerszene im "goût chinois"; auf Steg sitzendes, fischendes Paar mit 2 Kindern, Blumen, Blättern, Kartuschen und Zierfries. Vorstehendes, randprofiliertes Blatt auf wellig ausgeschnittener Zarge mit durch ovalen Steg verbundenen, abnehmbaren und geschweiften Beinen. In der Front breite Schublade mit Deckblatt, darunter 1 grosses Zentralfach mit 2 übereinander liegenden Schubladen. In der Zarge 2 per Knopfdruck versenkbare Korpusse mit je 2 Schubladen. 1 Bein repariert. 52x71x75 cm.

Provenienz: - Deutscher Adelsbesitz. - Auktion Galerie Koller Zürich am 2.10.2002 (Katalognr. 1061). - Schweizer Nachlass. Hochbedeutender Mehrzwecktisch in praktisch unberührtem Zustand. Als typisches Erzeugnis der Roentgenmanufaktur ist der Tisch ein Beispiel für die künstlerische und handwerkliche Leistungsfähigkeit einer Manufaktur des 18. Jahrhunderts. An ihm sind die Vorzüge der Manufakturproduktion, die zu dieser Zeit qualitätssteigernd wirkten, deutlch ablesbar. Überdies ist das Möbel in sehr gutem Zustand, d.h. mit nur geringen jüngeren Überarbeitungen an der Oberfläche und daher mit schöner Alterspatina erhalten. Eine der "geheimen" Schubladen ist mit der Jahreszahl "1771" versehen. Ob diese eine Datierung darstellt ist ungewiss, doch käme dieses Jahr als Herstellungs- oder Lieferdatum durchhaus in Frage. Die Einlegearbeit entspricht dem Stand in der Manufaktur zwischen ca. 1768 und 1775. Nach dem ersten Besuch David Roentgens in Paris im Jahr 1774 wandte man sich in der Manufaktur konsequenter dem klassizistischen Stil zu. Die Form dieses Tisches mit den geschweiften Beinen und Zargen entspricht noch der vor diesem Besuch üblichen Gestaltung. Lit.: C. Cornet, Roentgenmöbel in Münchner Museen, Folge 6, in: Weltkunst Nr. 4, 15.2.1991. Ibid., Zur Konstruktion und Verarbeitung der Roentgenmöbel, in: Mechanische Wunder Edles Holz, Roentgenmöbel des 18. Jahrhunderts in Baden und Württemberg; Katalog der Ausstellung im Badischen Landesmuseum Karlsruhe 1998/99, R. Baarsen, Duitse meubelen / German furniture, Amsterdam 1998. D. Fabian, Roentgenmöbel aus Neuwied, Bad Neustadt 1986. Ibid., Abraham und David Roentgen - Das noch aufgefundene Gesamtwerk ihrer Möbel- und Uhrenkunst in Verbindung mit der Uhrmacherfamilie Kinzing in Neuwied, Bad Neustadt 1996. J.M. Greber, Abraham und David Roentgen, Möbel für Europa, 2 Bde, Starnberg 1980. H. Huth, Abraham und David Roentgen und ihre Neuwieder Möbelwerkstatt, Berlin 1928. Ibid., Abraham und David Roentgen und ihre Neuwieder Möbelwerkstatt, München 1974. H. Michaelsen, Rekonstruktionsversuche und Untersuchungen zur Intarsientechnik der Roentgenmanufaktur, in: Staatliche Museen zu Berlin, Forschungen und Berichte 23, Berlin 1972. I, Reepen, Motive der Chinoiserie in Europa - Vorbilder, Vorlagen, Parallelen, in: Mathieu, Kai R. Hg.: Chinoiserie-Möbel und Wandverkleidungen, Katalog 5. Edition der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen, Bad Homburg und Leipzig 1996. M. Stürmer, Handwerk und höfische Kultur, Europäische Möbelkunst im 18. Jahrhundert, München 1982. Der Galerie liegt ein ausführliches Gutachten von Frau. C. Cornet aus dem Jahr 2002 vor.

CHF 60 000 / 100 000 | (€ 61 860 / 103 090)

Verkauft für CHF 72 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr