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Lot 3247 - Z28 Impressionismus & Moderne - Donnerstag, 24. Juni 2010, 16.00 Uhr

GEORGES ROUAULT

(1871 Paris 1958)
Qui ne se grime pas? II. / Le clown tragique. 1939.
Öl auf Papier auf Leinwand.
Unten links signiert: G. Rouault. Oben in der Mitte beschriftet: Qui ne se grime pas.
64 x 48 cm.

Provenienz: - Albert Skira, Genf. - Siegfried Rosengart, Luzern. - Leigh Block, Chicago. - Galerie Sidney Janis, New York. - Privatsammlung, USA. - Privatsammlung, Schweiz. Ausstellungen: - Zürich 1948, Georges Rouault, Kunsthaus Zürich, Nr. 96. - Lausanne 1964, Chefs-d'oeuvres des Collections suisse de Manet à Picasso, Palais de Beaulieu, Lausanne, Nr. 299. - Lausanne 1967, Chefs-d'oeuvres des Collections suisses de Manet à Picasso, Orangerie des Tuileries, Nr. 203. - Lausanne 1985, De Cézanne à Picasso dans les collections romandes, Fondation de l'Hermitage, Lausanne, Nr. 113. Literatur: Dorival, Bernard/Rouault, Isabelle: Rouault, L'oeuvre peint. Monte-Carlo 1988, Nr. 2175, m. Abb. Rouaults eindrucksvolle Bildsprache der kräftigen Farben umfasst von schwarzen Umrahmungen mahnt unverkennbar an die farbigen Kirchenfenster des Mittelalters. In seiner Lehrzeit von 1885 bis 1890 arbeitete er bezeichnenderweise bei einem Glasmaler, dem er bei der Restauration von unzähligen gotischen Glasfenstern mithalf. Sein Werk hat, neben diesem formalen und technischen Aspekt, eine vor allem inhaltliche Dimension, die in der Kunstlandschaft des französischen Expressionismus einzigartig ist. Bereits 1917 setzte er sich in graphischen Arbeiten mit den bestürzenden Ereignissen des ersten Weltkrieges auseinander und illustrierte "Les Fleurs du mal" und "Miserere" von Baudelaire. Die Schicksale randständiger Gruppen der Gesellschaft, wie Zirkusartisten begannen ihn zu faszinieren. Der Zirkus, eine nachweisbar über 3000 Jahre alte Kunstform, bedeutete für Rouault nicht nur artistische Unterhaltung, denn er sah im zirzensischen Leben eine Metapher für das Leben schlechthin. Darin spielt der Clown eine zentrale Rolle. Er berührt die Seele der Menschen viel mehr als etwa die Seiltänzer oder Jongleure. In ihm spiegeln sich die Sehnsüchte und Träume der Menschen, aber auch ihre Hilflosigkeit wider. All dies ist im Werk "Le Clown tragique" sinnbildlich verdichtet. Ein Clown ist nicht immer lustig, auch wenn man es von seiner Rolle erwarten würde. Rouault gelingt es im hier vorgestellten Werk diese Spannung zwischen Schein und Sein in einer Intensität zu zeigen die sehr expressiv wirkt. Gleichsam bewirken die schwarzen Umrahmungen, die Neigung des Kopfes und die Frontalität der Darstellung den bleibenden Eindruck einer Ikone.

CHF 400 000 / 600 000 | (€ 412 370 / 618 560)

Verkauft für CHF 450 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr