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Lot 1017* - A156 Möbel, Porzellan & Dekoration - Donnerstag, 31. März 2011, 10.00 Uhr

FAUTEUIL "A LA REINE",

Louis XV, Venedig um 1760.
Nussbaum geschnitzt mit Blättern, Kartuschen und Zierfries. Geschweifter, trapezförmiger Sitz "à chassis" mit markant geschweiften Beinen. Flache, jochförmig abschliessende Rückenlehne mit geschweiften Armlehnen und -stützen. Rosa/beige gestreifter Stoffbezug mit Blumen und Blättern. 60x47x45x110 cm.

Feiner Fauteuil von hoher Qualität. Nach dem Frieden von Château Cambrésin 1659 erlebte die Republik Venedig eine ökonomische und künstlerische Blütezeit, die bis in die 30er Jahre des "Settecento" anhielt. Militärische Konflikte auf See und in den norditalienischen Regionen, die den finanziellen Ruin der Lagunenstadt einläuteten, standen in krassem Widerspruch zur kulturellen Blüte, die durch das rigorose Zunftwesen garantiert wurde. Das lokale Kunsthandwerk wurde genauestens organisiert, strukturiert und in verschiedene Sparten eingeteilt: "marangoni di noghera" (Hersteller von Massivholzmöbeln), "marangoni di coaze" (Bestandteil-Schnitzer), "intaiadori", "tapezzieri", "bolzeri", "doratori", "vetrai", "specchieri" und vor allem "depentori" (Lackierer von Luxusmöbeln). Durch diese straffe Einteilung war eine grosse Produktion auf hohem Niveau möglich, sie verunmöglicht jedoch die Identifizierung der Objekte bzw. deren Zuschreibung an ein bestimmtes Atelier oder einen Künstler. Die eigentliche Spezialität der Kunsthandwerker von Venedig waren die als einmalig zu bezeichnenden "intagli" - wohl auch bedingt durch die hochwertige, berühmte Schiffsproduktion mit reichen Schnitzereien -, fein lackierte und geschnitzte Möbel, ausserordentlich originelle und eigenständige Formen- und Dekorationssprache und eine qualitativ hochwertige Ausführung. Lit.: M. Griffo, Il mobile del seicento - Italia, Novara 1985; S. 33-43 (allg. Angaben zur Entwicklung des venezianischen Möbels im 17./18. Jh.).

CHF 1 800 / 2 800 | (€ 1 860 / 2 890)

Verkauft für CHF 3 360 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr