Barock, Veneto, frühes 18. Jh.

Calcare rosa di Verona und "Pietra di Vicenza". Geschweifte Wandplatte mit jochförmigem Aufsatz mit Kartusche und seitlichen Volutenstützen auf markanten, kannelierten Stützen mit gestufter Sockelplatte. Front mit gewulsteter Zentralvase mit 3 Ausgüssen über mehrpassigem Becken auf schmaler Volutenstütze. 2 Ausgüsse später. 145x100x270 cm.

Provenienz: Italienischer Privatbesitz. Hochbedeutender Brunnen von perfekter Qualität; er stand wohl einst in einem Laubengang oder Vorraum eines Erdgeschosses, wo man Bankette abhalten konnte. Die üppigen Rundungen in weissem Marmor, welche in Kontrast zur Bodenplatte stehen, zeigen einen deutlich ausgeprägten Rokoko-Stil. Die Verwendung solcher Formen, die ihren Ursprung in Frankreich hatten, ist durch Abbildungen aus dem 17. Jahrhundert dokumentiert - u.a. auf einem kleinen Gemälde von Giuseppe Zocchi (ausgestellt im Museo dell'Opificio in Florenz). In den Entwürfen von Gilles Marie Oppenordt finden sich Werke mit analogen Formen. Eine vergleichbare Bodenplatte ist auf einem kolorierten Stich abgebildet, der bei B. Steinitz in Saint-Ouen am 11.11.1993 (Katalognr. 720) angeboten wurde. Die Verwendung solcher Formen, die ihren Ursprung in Frankreich hatte, ist mit Abbildungen aus dem 17. Jahrhundert dokumentiert, u. a. auf einem kleinen Gemälde von Giuseppe Zocchi (ausgestellt im Museo dell'Opificio in Florenz). In den Entwürfen von Gilles Marie Oppenordt finden sich Werke mit vergleichbaren Formen. Lit.: J. Whitehead, The French Interior in the Eighteenth Century, London 1955; S. 55-84.