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Lot 3232 - Z35 Impressionismus & Moderne - Freitag, 06. Dezember 2013, 17.00 Uhr

WASSILY KANDINSKY

(Moskau 1866–1944 Neuilly-sur-Seine)
Der Zickzack (LeZigzag). 1938.
Gouache auf schwarzem Papier, auf Karton.
Unten links monogrammiert und datiert: K 38, zudem verso nummeriert, datiert und betitelt: No. 587/1938/"Le zigzag".
29 x 50 cm (Papiermasse).

Provenienz: - Galerie Jeanne Bucher, Paris, 1941. - Dr. Kurt Herberts, Wuppertal, März 1941 (verso mit Stempel und Inventarnummer). (Der Besitzvermerk "Dr. Hermann" in Kandinsky's "Handlist" ist irrtümlich erfolgt) - Galerie Beyeler, 1994 (verso mit Etikett). - Privatsammlung Schweiz. Literatur: - Kandinsky's eigener Oeuvre-Katalog (handlist), 1938/Nr. 587. - Endicott Barnett, Vivian. Kandinsky, Werkverzeichnis der Aquarelle, Bd. II, München, 1993, S. 429, Kat.Nr. 1221 (mit Abb.). Bunt schillernde Gestalten, die in ihren biomorphen Formen an Kleinstlebewesen erinnern, schwebem auf einem schwarzen Fond, im Zaum gehalten durch bunte Linien, die sich zu geometrischen Formen schließen, zur Spirale oder namensgebender Zickzacklinie formieren. Kandinskys reife Arbeiten sind bevölkert von heiter wirkenden Wesen aus Formen und Farbe, die in ihrer Buntheit an slawische Volkskunst erinnern, wiederholt auf schwarzem Grund gelegt, was ihre leuchtende Farbigkeit noch unterstreicht. Diese vielgestaltigen Gebilde sind inspiriert von wirbellosen Meerestieren, zoologischen Urformen oder embryonalen Gestalten. Kandinsky gilt als Hauptvertreter einer verinnerlichten, spirituellen Malerei, der in seinen Bildern nicht darauf abzielt, die Welt in ihrer Gegenständlichkeit abzubilden, sondern seelische Empfindungen, Inhaltliches und Lebendiges, Sinneseindrücke und Klänge durch Farbe und Form sichtbar zu machen. Seine Farben und Formen drücken aus, was sich nicht als Materie darstellen lässt. Sie bilden einen, wie er es selbst nennt "klingenden Kosmos". Ihrer Anordnung legt Kandinsky ein aus der Synästhesie und Musik entwickelte Harmonielehre der Farbklänge zugrunde, indem er den Farben tiefere Bedeutungen und Assoziationen zuschreibt und seine so visualisierten Farbklänge zu Farbsymphonien zusammenstellt. Wassily Kandinsky, 1866 in Moskau geboren, absolviert trotz seiner künstlerischen Neigung zunächst ein Jura- und Volkswirtschaftsstudium. 1896 entscheidet er sich jedoch für die Malerei und siedelt nach München über, besucht die private Malschule von Anton Ažbe, ab 1900 die Münchner Akademie als Schüler von Franz von Stuck. Konsequent und voller Tatkraft folgt er seinem eigenen künstlerischen Weg, der Vision einer neuen Malerei, die den Zusammenhang zwischen Farben und Klängen offenbart. 1901 ist er Gründungsmitglied der Künstlergruppe "Phalanx", an deren Mal- und Zeichenschule er in der Folge unterrichtet. Er reist durch Europa, besucht Paris und stellt in den avantgardistischen Pariser Salons aus. 1909 gehört er zu den Mitbegründern der Neuen Künstlervereinigung München. Sein erstes abstraktes Aquarell und somit seinen Schritt in die Ungegenständlichkeit datiert Kandinsky auf 1910. Seine 1912 erschienene Schrift "Über das Geistige in der Kunst" liefert die kunsttheoretische Untermauerung seiner Position. Im gleichen Jahr gründet er gemeinsam mit seinen Freunden Paul Klee, August Macke und Franz Marc den "Blauen Reiter". Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges muss Kandinsky Deutschland verlassen und reist über die Schweiz zurück in seine russische Heimat. Erst 1921 kehrt er auf Betreiben Walter Gropius zurück, der ihm eine Professur am Bauhaus in Weimar anbietet. Er unterrichtet neben Wandmalerei auch Farben- und Gestaltungslehre. Als das Bauhaus 1933 durch die Nationalsozialisten aufgelöst wird, emigriert Kandinsky nach Paris. Hier lebt er zurückgezogen in einem kleinen Appartement, das ihm zugleich als Atelier dient. Trotz der Entbehrungen, die der einbrechende Krieg mit sich bringt und der Angebote von Freunden ins Ausland zu gehen, bleibt er bis zu seinem Tod 1944 in Paris. Heute zählt Kandinsky unbestritten zu den führenden Künstlern der Moderne, der mit seiner neuen Auffassung von Malerei viele Künstler nachfolgender Generationen maßgeblich beeinflusste.

CHF 350 000 / 450 000 | (€ 360 820 / 463 920)

Verkauft für CHF 432 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr