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Lot 3044* - A170 Gemälde Alter Meister - Freitag, 19. September 2014, 15.00 Uhr

JAN BRUEGHEL d. Ä.

(Brüssel 1568–1625 Antwerpen)
Winterlandschaft mit Vogelfalle. Um 1595-1600.
Öl auf Kupfer.
27,5 × 36,2 cm.

Gutachten:
Dr. Klaus Ertz, 7.11.2011 (zusammen mit vorherigem Los 3043).

Provenienz:
- Galerie Koetser, London, 1963, Winterlandschaft Nr. 13a (unser Los 3044) und Sommerlandschaft Nr. 13b (unser Los 3043) (beide als Jan Brueghel d. J. zugeschrieben).
- Europäische Privatsammlung.

Literatur:
Klaus Ertz und Christa Nietze-Ertz: Jan Brueghel d. Ältere. Kritischer Katalog der Gemälde, Lingen 2010, Band IV, Kat. Nr. Add. 9, S. 1634-1637, Abb. S. 1637.

Gegenstücke sind im Oeuvre Jan Brueghels d. Ä. äusserst selten. Die Tatsache, dass diese Winterlandschaft und die vorherige Sommerlandschaft, welche den gleichen Landstrich mit einem Fluss und der Stadt Antwerpen im Hintergrund darstellen, zusammen und in gleicher feiner Malqualität überliefert sind, stellt eine grosse Rarität dar und macht sie besonders wertvoll.

Mit der Vogelfalle greift Jan Brueghel d. Ä. eine sehr beliebte Antwerpener Komposition des ersten Viertels des 16. Jahrhunderts auf, die in über 150 Gemälde zu sehen ist, unter anderem von seinem Bruder Pieter Brueghel d. J., seinem Vater Pieter Brueghel d. Ä. oder auch von Abel Grimmer. Die 1565 datierte Version Pieter Brueghels d. Ä. in Brüssel gilt dabei nach aktuellem Wissensstand als Prototyp dieser Komposition (Musées Royaux des Beaux-Arts de Belgique, Inv. Nr. 8724). In seinem Gutachten vertritt Klaus Ertz jedoch die Meinung, dass Jan Brueghel d. Ä. selbst die Komposition entwickelte und belegt anhand des hier angebotenen Gemäldes und einer doppelseitigen Skizze von Jan d. Ä. in amerikanischem Privatbesitz, dass unsere Vogelfalle als die erste Version dieser Komposition zu verstehen ist (siehe Literatur).

In der sommerlichen Flusslandschaft, dem Gegenstück zur Winterlandschaft mit Vogelfalle, weichen die Schlittschuhläufer fröhlich badenden Figuren. Der nun aufgetaute Fluss führt den Blick des Betrachters durch eine grüne üppige Landschaft, die von zahlreichen alltäglichen Dorfszenen belebt wird. Der Kirchturm rechts hinter dem Baum, die Mühle links auf dem Hügel und die Stadt Antwerpen mit ihrer Kathedrale in der Ferne dienen als Orientierungspunkte. Ertz erwähnt in seinem Gutachten einige vergleichbare sommerliche Flusslandschaften von Jan d. Ä. um 1595-1600, die ebenfalls auf kleinformatige Kupfertafeln gemalt sind und stilistisch mit der hier angebotenen qualitätsvollen Ansicht gleichzusetzen sind (siehe Ertz, Klaus / Nitze-Ertz, Christa: Jan Brueghel d. Ältere. Kritischer Katalog der Gemälde, Lingen 2008-2010, Bd. I, Kat. Nr. 134 und 135, sowie Bd. IV, Kat. Nr. Add. 7).

Dieses sowie das vorherige Los werden in enchère réservée versteigert.

CHF 180 000 / 220 000 | (€ 185 570 / 226 800)


Verkauft für CHF 264 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr