Meissen, um 1730.

Bemalt im Kakiemon Stil in Eisenrot mit dem Motiv 'goldener Löwe' vor einem blühenden Bambus, wohl später mit dem königlich sächsischen Wappen bemalt in Schwarz, Eisenrot, Grün und Gold. Aufglasurblaue Schwertermarke und eingeritzte Johanneumsnummer 'N=73-w' in Schwarz. D 21cm.

Provenienz: Aus den Königlichen Sammlungen von Sachsen, Japanisches Palais, Dresden (seit 1734) - Kunsthandel Röbbig, München. - Kunsthandel Caviglia, Lugano. - Koller Auktionen, Zürich. - Privatbesitz einer Zürcher Sammlerin. Vgl. P. Schnyder von Wartensee, KFS 50, Abb. 127. Boltz, Keramos, 153/96, S.74 ( Zu Johanneumsnummern No. 72, 73 und einem Auszug aus dem Japanischen Palais Inventar) Das Dekor gehört zu den frühesten Dekoren in Meissen, das wahrscheinlich für ein Service für August den Starken vor seinem Tod 1733 ausgeführt wurde. Stücke aus beiden Servicen sind bekannt aus der Sammlung Syz, New York; Dr. Ernst Schneider , Schloss Lustheim. Vgl. R.Rückert, Meissener Porzellan, 1966, Abb. S.112.; Paul Schnyder von Wartensee, Meissener Wappenservice des 18.Jh., in : Bulletin Keramikfreunde der Schweiz Nr. 50, 1960. Im Inventar von 1770 wird unter den Laufnummern No.72 und No.73 folgendes gelistet:'...Elf dutzent und 6 Stk. Teller, mit roth und goldenen Löwen, auch einen Bouquet, alt Indianische Mahlerey, 11/2 Zoll tief, 91/2 Zoll in Diam. No.72. Drey und Zwanzig Stück kleinere detto, 1.Zoll tief, 9.Zoll in Diam: No.73'. Das Inventar erwähnt keine Wappen, es ist daher möglich, dass das Wappen erst nach Erstellung des Inventars im Jahr 1770 ergänzt wurde, vgl. hierzu ein Stück aus der Sammlung Hoffmeister (Bonhams, Part 1, 2009, Lot 73); bzw. in der Sammlung Arnhold, New York (Cassidy-Geiger 2008, Nr. 103b)