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Lot 1732 - A172 Silber & Porzellan - Montag, 23. März 2015, 14.00 Uhr

HOCHBEDEUTENDE TEEDOSE AUS DEM TOILETTESERVICE FÜR KÖNIGIN MARIA AMALIA

VON NEAPEL UND SIZILIEN, PRINZESSIN VON SACHSEN, Meissen, um 1745-1746.
Vierpassige Form. Dekor von Gottlob Siegmund Birckner mit kupfergrünen Watteauszenen 'lasiert'. Szenen aus der italienischen Komödie insziniert in einer Parklandschaft, auf beiden Seiten kupfergrüne Holzschnittblumen auf goldfarbenem Fond mit Goldspitzenbordüren. Auf der Vorderseite das königliche Allianzwappen von Neapel-Sizilien und Sachsen-Polen. Der teilvergoldete Deckel mit kupfergrüner Bemalung. H 13,5 cm. Kleiner Haarriss im Deckel, retuschiert. Spuren einer blauen Schwertermarke.

Provenienz: - Aus dem Toiletteservice für Maria Amalia, Königin von Neapel und beider Sizilien, ein Geschenk ihrer Mutter Maria Josepha, Kurfürstin von Sachsen (1699-1757). - Privatbesitz einer Zürcher Sammlerin. Abbildung: Claus Boltz, Ein Beitrag zum grünen Watteau-Service für Neapel, Keramos 79 (1978), S.21 Abb. 6 und 7. Das hochfeine Service trat 1747 seine einjährige Reise von Dresden nach Neapel an, als Teil einer umfangreichen Schenkung des Kurfürsten August II. von Sachsen, als August III. König von Polen und seiner Gemahlin Maria Josepha an deren Tochter Maria Amalia und ihren Gemahl Carlos III., seit 1735 König beider Sizilien. Anlass war deren 10. Hochzeitstag und die Geburt des Thronfolgers Philip. Jedes einzelne Stück dieses drei bis vier Dutzend umfassenden Services wurde in einem separaten Lederetui verpackt.<R Die Ankunft des Toiletteservices im Februar 1748 am Königshof von Neapel wurde vom Kammerherren Graf von Salvatico hocherfreut wie folgt dokumentiert, '...Ihre Majestät haben derer Schönheit ausserordentlich bewundert, und alle, die es gesehen haben, waren darüber verwundert, bis zu welcher Vollkommenheit man diese Kunst in unserer Fabrik vorangebracht hat...'(Boltz, Keramos 79/1978, S. 24.) Die Szenen wurden fast ausschliesslich von Gottlob Siegmund Birckner gemalt, der Kupferstiche nach den Vorbildern Antoine Watteaus und Lancrets als Inspiration verwendete. Dieser neuartige Dekor 'Watteausche Figuren grün lassirt', wurde zunächst aussliesslich für Aufträge des sächsischen Königshauses vorbehalten. (M.Cassidy-Geiger, Fragile Diplomacy, Meissen Porcelain for the European Courts ca. 1710-63, New York, 2007, S. 237-239) Einige Stücke befinden sich in Museen, andere wurden von Privatsammlungen über den Kunstmarkt weitergereicht: ein Becher im Gardiner Museum, Toronto; Trembleuse und zwei Tabletts im Museo Arqueologico Nacional, Madrid; ein Becher im Metropolitan Museum of Art, New York; eine Wasserkanne im Bayerischen Nationalmuseum, München, Sammlung Schneider; eine Miniaturterrine in den Staatlichen Sammlungen, Dresden; eine Terrine im Cincinnati Art Museum (Cassidy-Geiger 2007, S. 237-239); eine Tabatière, ehemals Sammlung Helmut Joseph bei Bonhams, 5. Juli 2011, Lot 8; ein Perücken Puderstreuer bei Christie's, Centuries of Style, 3. Juni 2004, Lot 21.

CHF 40 000 / 60 000 | (€ 41 240 / 61 860)

Verkauft für CHF 81 600 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr