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Lot 3081* - A172 Gemälde Alter Meister - Freitag, 27. März 2015, 15.00 Uhr

CLAUDE JOSEPH VERNET

(Avignon 1714–1789 Paris)
Mediterrane Flusslandschaft mit Badenden. 1783.
Öl auf Leinwand.
Rechts mittig signiert und datiert: J. Vernet. 1783.
39,5 x 55 cm.

Provenienz: - Sammlung Mr. Pope oder Paupe, 1782 (gemäss Livre de Raison als Gegenstück zu dem Gemälde "La Tempête" (Das Unwetter) bei Vernet im Juli 1782 in Auftrag gegeben). - Europäische Privatsammlung. Literatur: - Lagrange, L.: Joseph Vernet et la peinture au XVIIème siècle avec le texte des livres de Raison et un grand nombre de documents inédits, Paris 1864, S. 273, 355, 373, 474 und Livres de Raison, Nr. C.296. - Ingersoll-Smouse, F.: Joseph Vernet. Peintre de Marine, Paris 1926, II, S. 36, Nr. 1100. Ausstellung: Badeszenen: Ritual, Entrüstung und Verführung, Residenzgalerie Salzburg, 10.7.-1.11.2009. An einem Flussufer im Schutz einer Grotte geben sich junge Frauen dem Vergnügen des Badens hin und bemerken dabei nicht den heimlichen Beobachter, der sich bis an den Rand des Felsvorsprungs gewagt hat, um einen Blick auf die unbekleideten Damen werfen zu können. Auf der gegenüber liegenden Seite befinden sich Fischer und ein Ruderboot, dahinter eine befestigte Brücke. Der Hintergrund zeigt auf einem Hügel ein in warmes, rötliches Licht getauchtes Kloster. Das hier angebotene Gemälde zeigt eine für Vernet typische Landschaft mit Badenden, in der er Eindrücke der Natur sowie seine eigenen Vorstellungen zu einer neuen Komposition zusammenführt. Tatsächlich galt sein Interesse nicht der topographisch genauen Darstellung von Landschaften, sondern ihn interessierten vielmehr die Wiedergabe von Licht und Atmosphäre. Inspiriert von Claude Lorrain und Nicolas Vleughels malte er eine stimmungsvolle, in ein warmes Licht getauchte Szenerie, die, anders als bei Lorrain, nicht mehr die Göttinnen der antiken Mythologie beim Baden darstellt, sondern junge Frauen aus dem Alltag. Die untergehende Sonne sowie die Licht- und Schattenspiele zeigen Vernets Begabung, Naturphänomene darzustellen und Stimmungen wiederzugeben. Denis Diderot schwärmte förmlich von seiner Malerei und sah in ihr die Sehnsucht des zivilisierten Menschen nach der verlorenen Natur. Das vorliegende Gemälde wurde gemeinsam mit La Tempête - Das Unwetter - von M. Paupe im Jahr 1782 in Auftrag gegeben. Paupe war ein wohlhabender Textilhändler, der 1778 Vernet kennen und schätzen lernte. Er erwarb insgesamt 20 Gemälde des Künstlers und machte diese in seinen Geschäftsräumen einem breiten, kunstliebenden Publikum zugänglich. Nach einer Ausbildung als Dekorationsmaler bei seinem Vater, hatte Vernet das Glück, dass ihm der Sammler Marquis de Caumont, der gute Kontakte nach Italien besass, 1734 eine Reise nach Rom ermöglichte. Dort lernte er Giovanni Paolo Panini kennen und widmete sich unter dem Einfluss von Salvatore Rosa der Landschaftsmalerei. Bald zählten neben zahlreichen Engländern und Franzosen, die auf ihrer "Grand Tour" Rom besuchten, auch der ansässige französische Botschafter in Rom, der Marquis de la Villette, zu seinen Bewunderern. Seit 1746 belieferte Vernet regelmäßig den Salon in Paris, wodurch er auch in seinem Geburtsland rasch bekannt wurde. 1743 wurde Vernet in die Accademia Nazionale di San Luca aufgenommen. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich im Jahr 1753 erhielt er von König Ludwig XV. den Auftrag sämtliche Häfen Frankreichs zu malen.

CHF 50 000 / 80 000 | (€ 51 550 / 82 470)

Verkauft für CHF 60 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr