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Lot 1267 - A172 Möbel, Porzellan & Dekoration - Donnerstag, 26. März 2015, 13.30 Uhr

SAMMLUNG DE AMODIO: FÜRSTLICHES PRUNK-BETT "AUX SPHINGES",

Empire, JACOB FRERES RUE MESLEE (Zusammenarbeit von Georges II Jacob, 1768-1803, und François-Honoré-Georges Jacob-Desmalter, 1770-1841, 1796-1803) zuzuschreiben, mit Brandstempel des CHATEAU DE COMPIEGNE und num. C 1459, Paris um 1803/05.
Mahagoni ausserordentlich fein beschnitzt mit Sphingen, Girlanden, Säulen, Maschen und Zierfries sowie vergoldet. Gleich hohes, leicht eingerolltes Kopf- und Fussteil mit markanten, barkenförmigen Seitenteilen. Spätere Bronzebeschläge. Mit alter Etikette und zusätzlicher Inventarnr. in Kreide C 5668. Fehlstellen und zu restaurieren. 215x130x78 cm.

Provenienz: - Ehemals Teil der Sammlungen des Château de Compiègne. - Sammlung des Marquis und der Marquise de Amodio y Moya, Hôtel particulier, 93 rue de l'Université, Paris (ehemals de La Rochefoucauld). Das Schloss Compiègne oder auch Palais de Compiègne ist eine klassizistische Schlossanlage, die nach Versailles und Fontainebleau eine wichtige Herrscherresidenz war und eine der königlichen und bevorzugten Sommerresidenzen für Frankreichs Monarchen wurde. Im Jahr 1751 wurde sie durch den Architekten Ange-Jacques Gabriel restauriert, wobei die Arbeiten von Gabriels Schüler Le Dreux de La Châtre erst 40 Jahre später im Jahr 1788 beendet wurden. Während der Französischen Revolution ging das Chateau de Compiègne in die Zuständigkeit des Innenministers über. 1795 wurde das gesamte Mobiliar verkauft und die Kunstwerke wurden an das Muséum Central übergeben. 1804 wurde das Schloss zur kaiserlichen Residenz. Die Architekten Berthault und Charles Percier, die Dekorateure Dubois und Redouté und die Ebenisten Jacob-Desmalter und Marcion kümmerten sich um die Innenausstattung des Schlosses. Der Grundriss wurde geändert, ein Ballsaal ausgestattet und der Garten wurde direkt mit dem Wald verbunden. Napoléon III und seine Frau Eugénie nutzten das Chateau de Compiègne sehr gerne und veranstalteten mehrere einwöchige Aufenthalte, die "Séries de Compiègne" mit kulturellen und gesellschaftlichen Veranstaltungen. Das Schlosskomplex wurde 1994 als "monument historique" unter Denkmalschutz gestellt und ist heute dank drei verschiedenen Museen eine vielbesuchte Sehenswürdigkeit in der Region Picardie. Am 13. April 1796 überschrieb G. Jacob die florierende Firma seinen beiden Söhnen Georges II und François-Honoré-Georges. Die Zusammenarbeit der Gebrüder Jacob war nur von sehr kurzer Dauer und wurde durch den plötzlichen Tod von Georges II beendet. Die Werke der Jacob Frères gehören zu den elegantesten und innovativsten der Jahre um 1800. Die "Légèrte" der Formgebung, die neuen Dekorationen "à l'égyptien" oder "à l'antique", die perfekte Ausführung und die Verwendung von bestem Mahagoni-Furnier waren die Markenzeichen ihrer Arbeit. D. Ledoux-Lebard hält diesbezüglich Folgendes fest: "Ces qualités les classent parmi les plus belles productions de cette maison, et leur relative rareté, vu la brièvite de cette période, ajoute encore à leur intêret." in: Le mobilier français du XIXe siècle, Paris 1989; S. 272-279 und 293f. In den "Expositions des produits de l'industrie française" jener Jahre erhielten die Brüder stets die höchsten Auszeichnungen, obwohl die Konkurrenz aus den bedeutendsten Kunsthandwerkern bestand. Trotz der Konkurrenz arbeiteten sie manchmal zusammen für die Paläste des angehenden Kaisers Napoleon und seine Entourage. Kaiserin Joséphine gab oft "ce qu'il y a de mieux" in Auftrag, und Napoleon erinnerte sich noch während seines Exils auf Sankt Helena mit Entsetzen an die horrende Rechnung der Jacob Frères. Nebst den Bonapartes war Madame de Recamier die wichtigste Kundin des Unternehmens, sie liess eine Vielzahl von Möbeln herstellen, die zu den bedeutendsten der Directoire-Epoche gehören. Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 434 (biogr. Angaben).

CHF 15 000 / 25 000 | (€ 15 460 / 25 770)

Verkauft für CHF 129 600 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr