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Lot 3235* - Z37 Impressionismus & Moderne - Freitag, 05. Dezember 2014, 16.00 Uhr

HERMANN MAX PECHSTEIN

(Zwickau 1881–1955 Berlin)
Sonnenkringel. Um 1919.
Öl auf Leinwand.
Signiert oben links: HMPechstein, sowie verso bezeichnet: Sonnenkringel.
81,5 x 70,5 cm.

Provenienz: - Carl Steinbart, Berlin (ca. 1919 beim Künstler erworben - 1923). - Irmgard Bender, geb. Steinbart, Berlin/Bad Godesberg (1923 - ca. 1975). - Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen (vor 1976 bei Bender erworben). Literatur: Aya, Soika: Max Pechstein. Das Werkverzeichnis der Ölgemälde, Bd. II, 1919-1954, München 2011, S. 156, Kat.Nr. 1919/54 (mit Abb.). Nach den Entbehrungen des 1. Weltkrieges, den anschliessenden Nachkriegswirren und den ständigen finanziellen Schwierigkeiten, die ihn in Berlin belasteten, konnte Max Pechstein 1919 endlich wieder einen Sommer in Nidden am Baltischen Meer verbringen. Der kleine Fischerort, der sich bald zu einer eigentlichen Künstlerkolonie entwickeln sollte, war seit Pechsteins erstem Besuch seine bevorzugte Sommerresidenz. Aus der Natur und dem einfachen Leben des Fischerdorfes konnte Pechstein zahlreiche Ideen und Motive für seine Bilder schöpfen. Der Sommer 1919 bedeutete dabei eine der produktivsten Phasen, in der sich seine angestaute Schaffenskraft wie in Trance entlädt. Pechstein selbst meinte zu dieser Zeit: "Alles ersäuft bei mir in Farben, mein Gehirn ist nur mit Bildern gefüllt und jagt mich die Idee des zu malenden von einem Ort zum anderen, bereits um 8 Uhr Abends sinke ich todmüde ins Bett, und dabei habe ich noch Berge zu bewältigen [...]" (Brief an Paul Fechter, zitiert in Max Pechstein, Das Werkverzeichnis der Ölgemälde, Band I, Hsg. A. Soika, 2011.). Ein wiederkehrendes Motiv Pechsteins während seines Aufenthaltes sind die typischen kurischen Fischerkähne. In unserem Bild kontrastiert auf raffinierte Weise das friedliche Bild eines einfachen Holzkahnes mit dem stürmischen Sommerhimmel, den sich im Wind neigenden Schilf und den auf dem Wasser tanzenden Sonnenkringel. Ein Moment ist erhascht, leicht und eindringlich, wie es erst die expressionistische Farbpalette erlaubt. Nach der Rückkehr nach Berlin wurden noch im selben Jahr die meisten der in Nidden entstandenen Bilder verkauft; ein Vorzeichen für die Popularität Pechsteins in den kommenden 20er Jahren, in denen er als der Hauptvertreter des deutschen Expressionismus wahrgenommen wird.

CHF 320 000 / 420 000 | (€ 329 900 / 432 990)

Verkauft für CHF 444 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr