(Kopenhagen 1745 - nach 1793 London)

Blick auf den Genfersee: Eaux Vives et Cologny vus des Tranchées, à gauche la Porte de Rive et la Tour Maîtresse. Um 1778.

Öl auf Holz.

31,5 x 51 cm.

Provenienz:
Schweizer Privatsammlung.

Diese Ansicht auf den Genfersee ist ein seltenes Beispiel aus dem kleinen bekannten Oeuvre des dänisches Künstlers Simon Malgo. Es zeichnet sich durch eine besonders feine und qualitätsvolle Malerei aus. Alexandre Fiette, Direktor der Maison Tavel, identifiziert dieses Gemälde nach Prüfung des Originals eindeutig als eine Arbeit Simon Malgos und vergleicht es mit einer 1778 datierten und signierten Version mit dem selben Motiv, welche sich heute in der Maison Tavel in Genf befindet (ehemals Musée d'Art et d'Histoire; siehe Buyssens, Danielle: Musée d'Art et d'Histoire. Catalogue des Peintures et Pastel, Genf 1988, Kat. Nr. 204, S. 112-113). Fiette vermutet eine Entstehung unserer Tafel ebenfalls um 1778. Vincent Chenal, Spezialist der Genfer Malerei des 18. Jahrhunderts an der Universität Genf, schliesst sich dieser Meinung an, wofür wir beiden danken. Ein Stich von Malgo mit derselben Komposition ist ebenfalls bekannt (siehe De Loës, Barbara und Roland: Genève par la gravure et l'aquarelle, Genève 1988). Der in Kopenhagen geborene Simon Malgo studierte ab 1759 an der dortigen Kunstakademie und reiste 1773 nach Rom mit seinem Künstlerfreund Nikolai Abraham Abilgaard (1743-1809). 1776 verliess er Rom zu Fuss, um mit einem anderen Landsmann, Jens Juel (1745-1802), nach Paris zu reisen. Zwischen 1770 und 1781 verweilte Malgo mit Jens Juel und Johann Frederik Clemens (1749-1831) in Genf, wo sie 1780 und 1781 zwei Ansichten der Gärten von Genthod mit dem Genfersee und den Alpen im Hintergrund gravierten. Diese waren dem Genfer Naturwissenschaftler und Philosophen Charles Bonnet (1720-1793) und seiner Frau gewidmet. Nach 1782 ist Malgo in London tätig, wo er mehrere Aufträge für Stiche ausführte, und wo er nach 1793 verstarb.