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Lot 3415* - Z39 PostWar & Contemporary - Samstag, 05. Dezember 2015, 14.00 Uhr

GOTTFRIED HONEGGER

geb. 1917
Tableau-relief P 832. 1980.
Acryl und Karton auf Leinwand.
Verso signiert, datiert, betitelt und beschrieben: Honegger 1980 (Les Deux) 230 x 300 cm P 832 A bzw. B, sowie mit Richtungspfeilen und Hängungsanweisungen.
230 x 300 cm (Diptychon).

Wir danken dem Gottfried Honegger Estate, Zürich, für seine wissenschaftliche Unterstützung. Provenienz: - Galerie D. + C. Mueller-Roth, Stuttgart (verso mit dem Etikett). - Galerie Nouvelle Image, Den Haag (verso mit dem Etikett). - Privatsammlung Süddeutschland. Ausstellungen: - Stuttgart 1987, Gottfried Honegger. Galerie Beatrix Wilhelm, Stuttgart, 22. - 29. August 1987 (mit Farb.Abb.) - Reutlingen 1992, Gottfried Honegger. Retrospektive. Stiftung für Konkrete Kunst Reutlingen, 20. Juli - 18. Oktober 1992. Gottfried Honegger ist einer der wichtigsten Vertreter der Konkreten Kunst und 1987 Mitbegründer der "Stiftung für Konstruktive und Konkrete Kunst Zürich". 1917 in Zürich geboren, gründet er 1938 ein Atelier für Grafik, Dekoration und Fotografie mit der Grafikerin, Künstlerin und späteren Ehefrau Warja Lavater. Nach seinen Erfolgen als Werbegrafiker lebt er zwischen 1958 und 1960 in New York, wo er sich dazu entschliesst, freier Künstler zu werden. In New York hat er vor allem Kontakt zu Vertretern der frühen Avantgarde wie Sam Francis und Mark Rothko. Anfang der 1950er Jahre sind seine Arbeiten noch überwiegend von naturbezogenen Motiven geprägt. Ab 1960 arbeitet und lebt er zwischen Paris, Cannes und Zürich. Seit 1970 schafft er viele grossformatige Werke für die Öffentlichkeit, seine Skulpturen stehen unter anderem an der ETH Zürich, in Bad Ragaz und im Skulpturenpark Heidelberg. Öffentliche Anerkennung erfährt sein Werk durch zahlreiche Ausstellungen in der Schweiz wie auch International, so zuletzt 2015 mit der Retrospektive im Centre Georges Pompidou, Paris. Im Laufe seiner künstlerischen Entwicklung ist bei Honegger eine deutliche Hinwendung zur Geometrisierung erkennbar. Seine Werke sind der Farbe und Fläche, der Konkretion, verpflichtet. Heute ist Honegger vor allem für solche geometrisch geprägten Abstraktionen bekannt, seine Tableau-Reliefs, die er um 1950 bereits beginnt und bis in die 90er Jahre weiterentwickelt. Sie sind meist monochrom, oft mehrteilig und sein bislang grösster malerischer Zyklus. Diese Werke haben einen gewissen Reliefcharakter durch die Applikation von Kartonplatten, die in geometrischer und dennoch nicht identischer Weise angebracht werden. Die Kartonplättchen, die mit Grafitstift, Leim und mehreren Farbschichten bearbeitet werden, sind nie in exakt einer Linie angebracht. Diese Kompositionsraster, wie wir sie auch im Tableau-relief P 832 finden, sind sehr typisch für seine Schaffensphase der 1980er Jahre und erzeugen eine gewisse Spannung zwischen Systematik, Logik und Ordnung sowie dem sensuellen Empfinden der leicht variierenden Zwischentöne und der Spontaneität und Zufallsmethodik. Die variierende Plattenstruktur und die Wechselwirkung der Farbe auf den verschiedenen Flächen verleiht der Monochromie eine formbare Masse. Hervor tritt die Wirkung des Materials und der Farben. Max Frisch sagt zu seinen Tableau-reliefs: "Wenn ich mit diesen Bildern wohne, so haben sie (nach und nach) eine befreiende Wirkung auf mich." (in: Lemoine, Serge/Besset, Maurice/Heissenbüttel, Helmut: Gottfried Honegger. Tableaux-Reliefs/Skulpturen 1970-1983. Buchs-Zürich 1983, S. 60).

CHF 25 000 / 35 000 | (€ 25 770 / 36 080)

Verkauft für CHF 42 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr