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Lot 3413 - Z39 PostWar & Contemporary - Samstag, 05. Dezember 2015, 14.00 Uhr

VERENA LOEWENSBERG

1912 - 1986
Ohne Titel. 1971.
Acryl auf Leinwand.
Auf dem Keilrahmen signiert und datiert: Loewensberg 71.
121 x 80 cm.

Provenienz: - Atelier der Künstlerin. - Vom heutigen Besitzer 1999 bei Christie's Genf erworben; seitdem Privatbesitz Schweiz. Literatur: Coray Loewensberg, Henriette: Verena Loewensberg 1912-1968, Zürich 2012, Nr. 273. Als Mitglied der sogenannten Zürcher Konkreten und trotz ihrer Nähe zu Max Bill, entwickelt die 1912 in Zürich geborene Verena Loewensberg innerhalb der Gruppe ihren individuellen Stil, der sie von ihren Kollegen unterscheidet. Zahlreiche Stilmittel und Gestaltungsprinzipien nutzt sie auf ihre ganz einige Art und Weise: sie gibt ihren Werken keine Titel und befreit sie damit von jeglicher Theorie. Die Konstruktionsskizzen sind bei ihr Mittel zum Zweck, die nach Fertigstellung des Gemäldes weggeworfen werden. Sie hält immer an der Ölfarbe fest, übermalt sie so oft, bis sie die gewünschte Intensität der Farbe erreicht hat. "Handwerkliche Perfektion war Teil ihrer künstlerischen Auffassung" (Coray Loewensberg, Henriette: Verena Loewensberg 1912-1986, Zürich 2012, S. 30), folglich verzichtet sie auf das übliche Abklebeverfahren. Loewensberg legt ihrem Oeuvre keine Theorie zu Grunde, sondern wird von ihrer Stimmung geleitet - somit müssen wir Betrachter eine Stimmung und keine mathematische Theorie erfassen. Gleichzeitig gibt das Fehlen einer Theorie eine grosse Freiheit im Umgang mit geometrischen Formen, ohne aber auf ein Ordnungsprinzip zu verzichten. Sie ist geschult in Farbtheorien und vertritt die Farbenlehre Goethes, jedoch legt sie nie eindeutige Farbregeln fest. Das vorliegende Werk von 1971 zeigt eine weitere Besonderheit in ihrem Werk - die Verwendung der Kreisform, die, bis auf Max Bill in seinem Frühwerk, kein Maler der Zürcher Konkreten verwendet. Von 1970 bis 1974 ist der Kreis in jeglicher Form - als Kreisbänder, Kreisringe, Umrandungen und Komibinationen - das dominierende Motiv in ihrem Oeuvre. Aber nicht nur die Form, sondern auch das weisse Zentrum, das sich als eigenständige Fläche präsentiert, dominieren diesen Werkzyklus. "Was es mit dem betonten Zentrum, der Mitte, auf sich hat, ist leicht zu verstehen. Derart drückt sich das Selbst aus, genauer: die Sammlung zum Selbst, der Versuch, die Ich-Ganzheit herauszukristallisieren" (ebenda, S. 88) Wie auch bei Aurélie Nemours (Los 3411) zeigt sich bei Verena Loewensberg die vollkommen eigenständige Entwicklung ihres Stils mit unverkennbaren Charakteristika, die ihrem Werk innerhalb der Bewegung der Gegenstandslosen Kunst einen herausragenden Stellenwert geben.

CHF 30 000 / 50 000 | (€ 30 930 / 51 550)

Verkauft für CHF 36 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr