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Lot 3048* - A154 Gemälde Alter Meister - Freitag, 17. September 2010, 14.30 Uhr

CORNELIS CORNELISZ. VAN HAARLEM

(1562 Harlem 1638)
Venus und Adonis in einer bewaldeten Landschaft.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts monogrammiert: CH.
97,3 x 120,7 cm.

Provenienz: Alfons Jellinek, Budapest 1938. Literatur: - Pigler, A.: Barockthemen. Eine Auswahl von Verzeichnissen zur Ikonographie des 17. und 18. Jahrhunderts, 1956, Bd.2, S. 241. - Van Thiel, P. J. J.: Cornelius Cornelisz van Haarlem 1562 - 1638; A monograph and Catalogue Raisonné 1999, S. 467. Im Inventar wird folgendes Gemälde erwähnt, welches bislang keinem bekannten Werk zugeordnet werden konnte und bei welchem es sich wohl um dieses angebotene Los handelt: "Venus stehend, Adonis sitzend, im Hintergrund rechts Adonis mit dem wütenden Wildschwein, Leinwand 98 x 122 cm." Dieses jüngst wiederentdeckte Werk ist eine wichtige Ergänzung für das Oeuvre des Cornelis van Haarlem und dürfte, wie Pieter J. J. van Thiel vermerkt (mündliche Auskunft, 8.8.2007), aufgrund seiner Grösse und Qualität zu den wichtigsten Werken des Cornelis zählen. Das Gemälde geht auf Ovids Metamorphosen (10: 524-559) zurück, denen zufolge sich Venus durch Mithilfe von Amor in Adonis verliebt und ihn versucht davon abzuhalten, auf die Jagd zu gehen, da sie besorgt ist, dass er dabei umkommen würde. Tatsächlich sendet eines Tages Mars, der in Venus verliebt ist, ein wütendes Wildschwein auf Adonis los, wodurch er getötet wird. Das hier angebotene Gemälde zeigt den Moment, in dem Adonis ungeduldig zur Jagd aufbrechen will, während Venus versucht, ihn zurückzuhalten. In einem Lichtstrahl im Hintergrund sind die bevorstehenden Ereignisse dargestellt. Cornelis beschäftigte sich bereits 1600 mit diesem Thema in der Darstellung "Venus und Adonis" in der Sammlung von Arthur und Severine Frankel, New York (Öl auf Leinwand, 31 x 41 cm, signiert und 1591 datiert). In den darauf folgenden 20 Jahren widmete er sich diesem Sujet in neun weiteren Versionen. Bei der Figurengruppe greift Cornelis auf das Gemälde "Die drei Schicksale" von 1618 zurück. Die hier gezeigte Komposition, die etwa um 1623 entstand, ist ein besonders qualitätsvolles Beispiel für den verhaltenen Klassizismus im Oeuvre von Cornelis ab 1600 und kontrastiert mit dem eher extravaganten Manierismus seiner Jugendjahre, wie er beispielsweise im "Massaker der Unschuldigen" (Öl auf Leinwand, 270 x 255 cm) im Frans Hals Museum in Haarlem repräsentiert ist. Seine späten Werke zeichnen sich besonders durch ruhigere Figurenposen und eine verstärkte Orientierung an Harmonie und Proportionen im Sinne des Klassizismus aus. In dem angebotenen Gemälde "Venus und Adonis" kommen diese Merkmale des Spätwerks von Cornelis Cornelisz van Haarlem besonders zum Ausdruck.

CHF 90 000 / 120 000 | (€ 92 780 / 123 710)

Verkauft für CHF 66 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr