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Lot 3412* - Z28 PostWar & Contemporary - Donnerstag, 24. Juni 2010, 17.30 Uhr

HANS HARTUNG

(Leipzig 1905–1989 Antibes)
T 1988-K-36. 1988.
Acryl auf Leinwand.
Verso auf der Leinwand mit dem Monogramm und der Datierung: HH 88. Zudem verso auf der Leinwand bezeichnet und betitelt: HARTUNG 1988-K-36.
73 x 92 cm.

Seit Anfang der 80er Jahren bearbeitete Hartung Leinwände mit Sprühpistolen, Reisigbündeln, Strassenbesen oder Palmwedeln. Während dieser Zeit lebte Hartung gemeinsam mit seiner Frau, der Malerin Anna-Eva Bergmann, in einer von ihm selbst entworfenen Wohnhausanlage mit angegliedertem Atelier im südfranzösischen Antibes, wohin er sich 1972 zurückgezogen hatte. Er änderte mehrfach seinen Malstil, sicherlich weil ihm die Abgeschiedenheit Freiräume verschaffte aber auch weil ihn seine körperliche Versehrtheit - eine Kriegsverletzung und die daraus resultierende Lähmung fesselte ihn an den Rollstuhl - dazu zwang. Das hier entstehende Spätwerk hielt er der Aussenwelt verborgen. Selbst Fachleuten aus der Kunstwelt, die ihm einen Besuch abstatteten, ahnten nichts von seinem produktiven Schaffen. Schon 1991, zwei Jahre nach seinem Tod, präsentierten die Musées de Montbéliard Werke aus Hartungs letztem Schaffensjahrzehnt und konfrontierten sie mit den frühen Zeichnungen des noch nicht zwanzigjährigen Hartung von 1922. Die späten Arbeiten enthalten eine ähnlich namenlose, hochgestimmte Spannung wie die Werke Hartungs aus den 50er Jahren. Sie zeigen andererseits eine experimentelle, fast unerbittlich kühle Untersuchung zu den weiteren, noch verbliebenen Möglichkeiten von Malerei. Zurecht charakterisiert Stephan Diederich die jugendhafte Unvoreingenommenheit, mit der sich der zuletzt in Deutschland und Frankreich hochdekorierte Altmeister von allem Meisterlichen befreit, als "furiosen, schöpferischen Kraftakt." Wer glaubte, alles Wesentliche über den Wegbereiter der Ecole de Paris zu kennen, ohne sich auch mit seinen späten Werken auseinandergesetzt zu haben, wird überrascht. Das hier vorliegende Gemälde ist ein aussergewöhnliches Beispiele hierfür. Wir danken der Fondation Hans Hartung & Anna-Eva Bergmann für den Hinweis, dass dieses Werk bei Ihnen archiviert ist und in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen wird. Provenienz: - Atelier des Künstlers. - Galerie Dr. Günther Winkelmann, Düsseldorf. - Privatsammlung, Holland.

CHF 50 000 / 70 000 | (€ 51 550 / 72 160)

Verkauft für CHF 54 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr