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Lot 1099* - A155 Möbel, Porzellan & Dekoration - Donnerstag, 02. Dezember 2010, 10.00 Uhr

1 PAAR GROSSE PORZELLAN-KARAFFEN MIT BRONZEMONTUR,

Louis XV, das Porzellan aus der Manufaktur Meissen, die Bronze Paris, 18./19. Jh.
Porzellan mit feinen, applizierten und polychrom bemalten Blumen und Blättern sowie matt- und glanzvergoldete Bronze. Birnenförmiger Gefässkörper mit geschweiftem Ausguss und mit Blättern beschmücktem Volutenhenkel auf durchbrochem Volutensockel. Bestossungen und Fehlstellen. H 63 cm.

Provenienz: Aus einer hochbedeutenden europäischen Privatsammlung. Ausserordentlich seltenes Paar von bestechender Qualität. Nach der Erfindung des Hartporzellans wurde 1710 die Meissen-Manufaktur gegründet, als "Königlich-Polnische und Kurfürstlich-Sächsische Porzellan-Manufaktur". Die Leitung der Manufaktur oblag bis 1731 mehreren vom König selbst eingesetzten, in Dresden ansässigen Kommissionen. Johann Melchior Steinbrück, erster Inspektor der Manufaktur, schlug 1722 die "Gekreuzten Schwerter" als Emblem des Meissener Porzellans vor, womit die Geschichte eines der weltweit ältesten und bekanntesten Markenzeichen begann. 1733 wurde J.J. Kändler zum Modellmeister der Manufaktur ernannt und durch seine Figuren und Serviceformen im Stil des Spätbarock und Rokoko zum Begründer der europäischen Porzellanplastik. In den Jahren um 1740/50 wurden erstmals Porzellan-Objekte mit Einrichtungsgegenständen kombiniert. Der Reiz lag darin, die nahezu "unzerstörbaren" Bronzen mit fragilen, bemalten Porzellanelementen zu verbinden und durch diesen Kontrast eine neue Dekorationssprache zu finden. Augenfälligstes Merkmal dieser Pendulen, Cartelle und Girandolen war die hochwertige Qualität und ausserordentliche Eleganz. Für diese Entwicklung waren die innovativen "marchands-merciers" P. Hébert, F. Poirier, L. Daguerre und P. Lazare-Duvaux verantwortlich - sie kauften Porzellanfiguren in Manufakturen, brachten sie den "bronziers" und liessen daraus nach eigenen Angaben oder den Vorstellungen ihrer Kundschaft neue Prunkobjekte herstellen. Der Vielfalt schienen keine Grenzen gesetzt - an einer einzelnen Pendule können sich Meissner Figuren und Blumen von Vincennes oder Chantilly befinden, als Motive dienten galante Szenen, Personen aus der Commedia dell'Arte, Bauern, Jäger, orientalische und chinesische Edelleute sowie Tiere. Die Kombination dieser Elemente und Sujets verliehen den prunkvollen Pendulen die für das Rokoko so typische Leichtigkeit und Eleganz.

CHF 40 000 / 70 000 | (€ 41 240 / 72 160)

Verkauft für CHF 36 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr