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Lot 1103* - A158 Möbel, Porzellan & Dekoration - Donnerstag, 22. September 2011, 10.00 Uhr

KAMINPENDULE "A FLEURS",

Louis XV, das Modell C. CRESSENT (Charles Cressent, Meister 1720) zuzuschreiben, das Zifferblatt sign. NL. BALTAZARD A PARIS, das Werk sign. NOEL BALTAZAR A PARIS (Noël Balthazard, Meister 1717), die Ressorts sign. und dat. BUZOT 1737 (Charles Buzot, tätig um 1740/60), Paris um 1740/50.
Matt- und glanzvergoldete Bronze. Geschweiftes, teils durchbrochenes, mit Blumen, Rocaillen und Voluten verziertes Uhrgehäuse auf 4 hohen, eingerollten Volutenfüssen. Emailzifferblatt mit römischen Stunden- und arabischen Minutenzahlen. 2 feine, vergoldete Zeiger. Originales Spindelwerk mit 1/2-Stundenschlag auf Glocke. Zifferblatt leicht bestossen. 19x11x32,5 cm.

Provenienz: - Aus einer deutschen Privatsammlung. - Auktion Koller Zürich, 25.6.2003 (Katalognr. 1115). - Aus einer römischen Sammlung. Identische Modelle dieser reizenden Pendule befinden sich in den Sammlungen des Musée Carnavelet (ehemals Sammlung Bouvier) und des Musée des Arts Décoratifs in Paris. Noël Balthazard erhielt bereits 1717 die Meisterwürde und war bis zu seinem Lebensende 1787 tätig. Er verfügte über ein beträchtliches Uhrenlager im Wert von ca. 8 000 Pfund. Anfänglich in der Rue du Roule, später am Quai des Orfèvres tätih verarbeitete Noël die Gehäuse der wichtigsten "bronziers" seiner Zeit - C. Cressent, B. Lieutaud, J.J. de Saint-Germain, N. Bonnet, C. Grimpelle, und J.A. Jollain - und vergab Aufträge an die "doreurs" Gobert und A. Delaval. Seine Werke gehören heute zu den Sammlungen des Musée Aylesbury, Waddesdon Manor, des Schlosses Frederiksborg, des Museo d'Arte Industriale in Mailand des Louvre in Paris und des Musée National in Poznan. C. Cressent, 1685 als Sohn des "sculpteur du Roi" François Cressent geboren, arbeitete zunächst im Atelier seines Vaters. 1710-1714 arbeitete Cressent für den Bildhauer Girardon und erhielt von der Académie St. Luc 1714 den Titel "maître sculpteur". Nach der Hochzeit mit der Witwe von J. Poitou, einem "ébéniste du Régent", erhielt er auch diesen Titel und begann, hochwertiges Mobiliar für den Regenten und den Adel der französischen Metropole zu fertigen. Zu Cressents Kundschaft gehörten der Marquis de Marigny, der Duc de Richelieu, bedeutende Sammler wie Marcellin de Selle, Bounier de la Mosson, Brozat, Julienne, Blondel de la Gagny, König Joao V. von Portugal und Angehörige des bayrischen Hofes, für die Cressent quellenmässig gesicherte Prunkmöbel lieferte. Cressent und sein Konkurrent A. Gaudreaux (1680-1751) definierten in den Jahren 1720/40 den "style Régence", gekennzeichnet durch eine elegante, geschweifte und als majestätisch zu bezeichnende Formgebung und qualitativ hochwertiges, variantenreiches und bis anhin unbekanntes Bronzezierwerk. Cressent war nicht nur Produzent von königlichen Möbeln, sondern auch Sammler bedeutender Gemälde, was ihn immer wieder zum Verkauf seines "stock" zwang, da er wie viele seiner "confrères" beinahe ständig finanzielle Schwierigkeiten hatte. Hinzu kamen verschiedene Prozesse gegen die "corporation des fondeurs, ciseleurs et doreurs", die ihn anklagte, weil er als "sculpteur" seine Bronzen in Eigenproduktion schuf, was das geltende Zunftrecht verletzte. Lit.: J.D. Augarde, Les ouvriers du temps, Genf 1997; S. 276f. (biogr. Angaben zu Cressent). P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 197-205 (biogr. Angaben zu Cressent). J. Nicolay, L'art et la manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 35/36 (biogr. Angaben zu Cressent).

CHF 12 000 / 18 000 | (€ 12 370 / 18 560)

Verkauft für CHF 22 800 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr