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Lot 3342* - Z32 PostWar & Contemporary - Freitag, 22. Juni 2012, 17.25 Uhr

KAREL APPEL

(Amsterdam 1921–2006 Zürich)
Two Figures. 1989.
Acryl und Ölkreide auf Papier, auf Karton aufgelegt.
Unten rechts signiert: appel.
139 x 215 cm.

Die Authentizität des Werkes wurde von der Karel Appel Foundation Amsterdam bestätigt, 22. Dezember 2010. Das Werk ist in der Karel Appel Foundation unter der Nummer #1063P89 archiviert. Provenienz: - Sammlung Lijehall, Schweden. - Privatsammlung Deutschland. Zusammen mit dem belgischen Maler Pierre Alechinsky, dem Dänen Asger Jorn und dem Niederländer Lucebert gründet Appel Ende der 1940er Jahre die "Cobra", der Name steht für die Anfangsbuchstaben der Städte, aus denen die Mitgliedskünstler stammen: Copenhagen, Brüssel und Amsterdam. Sie wollen eine neue Malerei entwickeln, frei von akademischen Vorgaben, es sollen nicht mehr kompositorische Elemente im Vordergrund stehen, sondern Spontaneität, Expressivität und Emotionen. Ihre ersten gemeinsamen Ausstellungen erregen öffentliches Aufsehen. Anfang 1950 siedelt Appel dann nach Paris über; die Wege der Gruppe trennen sich nicht nur regional, sondern auch auf geistiger Ebene, so dass es nicht verwundert, dass sich die Gruppe 1951 auflöst. Internationales Ansehen erlangt Karel Appel 1953, als seine Werke auf der Biennale von Sao Paulo ausgestellt werden. Die Cobra-Zeit hat Appels Stil deutlich geprägt. Dieser Einfluss findet sich in seinen Gemälden in einer primitiven, groben Darstellungsweise, in einer grellen Farbigkeit und einer kindlichnaiven Malweise wieder. Seine Motive sind stark vereinfacht, anfangs sogar grafisch-stilisiert. Nach der Cobra-Zeit und durch seinen Aufenthalt in Paris verlieren seine Werke die figurativen Elemente, hier wird der Einfluss der französischen Künstler der art brut wie z.B. Dubuffet sehr deutlich, seine Bilder werden abstrakter. Er näherte sich dem amerikanischen Abstract Expressionism an, doch er versteht sich nicht als abstrakter Maler: "Abstrakte Malerei ist eine Mode, ein Stilprodukt. Ich verwende immer Formen, die auf sprechenden Gegenständen basieren. Man soll eine Sache als Ganzes betrachten und sich nicht in Details verlieren. (…) Ich verstehe mich selbst als einen figurativen Maler und ich male auf expressive Weise." (Interview aus: kunstmarkt.com/Alberto Saviello, 1999). Im Laufe seines künstlerischen Schaffens kommt er jedoch immer wieder auf seinen Malstil der Cobra-Zeit und dem Figürlichen zurück, so auch Ende der Achtziger Jahre. Das vorliegende Werk ist ein kraftvolles Beispiel dieses späten Cobra-Stils. Die Arbeit "Two Figures" besticht vor dem schwarzen Hintergrund durch ihre kräftige Farbigkeit. Das Figurative erinnert an die kindlichnaiven auf Spontanität und Intuition beruhenden Figurendarstellungen der früheren Schaffensphase. Gekonnt setzte Appel hier die verschiedenen Malstile seiner Schaffensperioden zusammen.

CHF 38 000 / 48 000 | (€ 39 180 / 49 480)

Verkauft für CHF 45 600 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr