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Lot 1065 - A158 Möbel, Porzellan & Dekoration - Donnerstag, 22. September 2011, 10.00 Uhr

KOMMODE "A PORTES",

Louis XV, Venedig um 1750.
Nussbaum und Wurzelmaser gefriest sowie mit Reserven und Filets eingelegt. Geschweifter, trapezförmiger Korpus mit vorstehendem Blatt auf gekehlter Zarge mit markanten Volutenfüssen. In der Mitte gebauchte Front mit 2 Türen. Zu restaurieren. 133x56x85,5 cm.

Provenienz: Schweizer Privatbesitz. Nach dem Frieden von Château Cambrésin 1659 erlebte die Republik Venedig eine ökonomische und künstlerische Blütezeit, die bis in die 30er Jahre des "Settecento" anhielt. Militärische Konflikte auf See und in den norditalienischen Regionen, die den finanziellen Ruin der Lagunenstadt einläuteten, standen in krassem Widerspruch zur kulturellen Blüte, die durch das rigorose Zunftwesen garantiert wurde. Das lokale Kunsthandwerk wurde genauestens organisiert, strukturiert und in verschiedene Sparten eingeteilt: "marangoni di noghera" (Hersteller von Massivholzmöbeln), "marangoni di coaze" (Bestandteil-Schnitzer), "intaiadori", "tapezzieri", "bolzeri", "doratori", "vetrai", "specchieri" und vor allem "depentori" (Lackierer von Luxusmöbeln). Durch diese straffe Einteilung war eine grosse Produktion auf hohem Niveau möglich, sie verunmöglicht jedoch die Identifizierung der Objekte bzw. deren Zuschreibung an ein bestimmtes Atelier oder einen Künstler. Die eigentliche Spezialität der Kunsthandwerker von Venedig waren die als einmalig zu bezeichnenden "intagli" - wohl auch bedingt durch die hochwertige, berühmte Schiffsproduktion mit reichen Schnitzereien -, fein lackierte und geschnitzte Möbel, ausserordentlich originelle und eigenständige Formen- und Dekorationssprache und eine qualitativ hochwertige Ausführung. Lit.: M. Griffo, Il mobile del seicento - Italia, Novara 1985; S. 33-43 (allg. Angaben zur Entwicklung des venezianischen Möbels im 17./18. Jh.).

CHF 15 000 / 25 000 | (€ 15 460 / 25 770)

Verkauft für CHF 18 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr