Sie haben noch kein Login?

Klicken Sie hier um sich zu registrieren »


Wenn Sie bereits registriert sind - Login:




Lot 3318 - Z31 PostWar & Contemporary - Freitag, 09. Dezember 2011, 17.00 Uhr

FIDA MAQBUL HUSAIN

(Pandharpur 1915–2011 London)
Ohne Titel. (Reitende Göttin).
Öl auf Leinwand. 1969.
Unten rechts signiert: Husain.
98 x 100 cm.

Provenienz: - Privatbesitz Schweiz. Das vorliegende Ölgemälde verkörpert den provokativen Geist des kontroversen, genialen Malers Husain sehr gut. Es ist bei der Familie des heutigen Eigentümers als Geschenk entstanden. Schnell und mit grosser Könnerschaft führte er den Pinsel und kreierte diese auf einem zweiköpfigen Stier reitende Göttin, die leicht bekleidet von einer Schlange umschlungen ist. Maqbul Fida Husain, der erst kürzlich im Alter von 95 Jahren in London verstarb, ist aufgrund seiner eigenwilligen Interpretationen mythischer und religiöser Themen Indiens einer der bekanntesten Maler des Landes. In Bombay (heutiges Mumbai) malt er zunächst vor allem Filmplakate. Beeinflusst von den Aufbrüchen der Malerei in Europa, insbesondere von den Werken Cézannes und Matisse überträgt er die freiere Pinselführung mit leuchtender Palette auf das Interpretieren von Nationalepen und auf den Hinduistischen Pantheon. Zwar in muslimischer Familie aufgewachsen, bliebt er jedoch der Religion oder auch der Politik gegeüber eher indifferent. Er behandelt die Götter und Göttinen des Hinduismus eher als visuelle Inspirationsquelle und stellt sie nicht selten nackt und in erotischen Posen dar. Zuhause bekommt er damit zunehmend Ärger, da seine Umdeutungen den Unmut konservativer und nationalistischer Kreise auf sich zieht, so dass er 2005 entscheidet Indien zuverlassen, nachdem, die seit Anfang der 1990er Jahren andauernden Kampagnen gegen sein Werk, nicht aufhört. In den übrigen Bevölkerungsschichten und auch bald international wird er schon früh als aussergewöhnlicher, exzentrischer Maler gefeiert. Oft geht er in massgeschneiderten Anzügen barfüssig umher und hat einen langen, schmalen Stock bei sich, der bei genauerem Hinsehen ein Pinsel ist. Er hat nie ein Atelier. In welchem Hotel er auf seinen zahlreichen Reisen auch immer ist, legt er seine Leinwände in den Zimmern aus, und beginn wild drauf los zu malen. Beim Auschecken bezahlt er für aufgekommene Schäden. Seien erste Einzelausstellung im Ausland findet 1952 in Zürich statt. Zur Schweiz ist er fortan durch viele Kontakte zu Freunden und Galleristen verbunden. Und sein internationaler Ruhm wird stetig grösser. Es folgen zahlreiche Ehrungen und Ausstellungen, und die Preise seiner Werke nehmen stetig zu. Er nimmt mit seiner Malerei sehr viel Geld ein, erspart allerdings kaum viel Vermögen, da er die Einnahmen schnell wieder ausgibt. So fliessen die Einkünfte seiner Verkäufe, darunter die Summe von 2 Mio $ - ein Rekordpreis für einen Indischen Maler - aus einem Privatverkauf für das Gemälde "Das letzte Abendmahl" von 2005 in die Unterstützung der vier seinem Werk gewidmeten Museen und in seine Sammlung von Sportautos. Aufgrund seiner stilistisch und inhaltlich sehr eigenwilligen und provozierenden Malerei gehört er zweifelsohne zu den bedeutensten Künstlern Indiens. Durch seine provokative löst er nicht nur Spannungen, sondern auch einen Dialog aus, der dem multikulturellen Charakter des Landes verschrieben ist. Nach seinem Tod werden zahlreiche international aber auch in Indien sehr positive Nachrufe gehalten.

CHF 80 000 / 120 000 | (€ 82 470 / 123 710)

Verkauft für CHF 132 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr