Meissen, Modell J.J. Kändler um 1746.

Aus einer Jahreszeiten Vasengarnitur. Balusterförmig mit grossen Tannenzweigen mit Zapfen appliziert und einer grossen Efeuranke mit sitzendem Vogel, bemalt mit kleinen verstreuten Insekten. Der obere Rand der Vase mit einer umlaufenden Bordüre von herabhängenden Eiszapfen belegt. Der gewölbte Deckel mit Efeuranken und bekrönt mit einem Putto als Allegorie des Winters, einen pelzgesäumten blauen Mantel umgehängt und in der Hand ein kleines Kohlepfännchen. Unterglasurblaue Schwertermarke. H 41 cm. Restaurierungen.

Provenienz: Privatsammlung, Basel. Dieses seltene Modell stammt aus einer 4-teiligen Vasenserie, die 1746 im Rahmen einer grösseren Geschenkliste, für die Hochzeit des einflussreichen Pariser Financiers Jean Pâris de Monmartel und Marie Ariadne de Béthune, durch August III. in der Meissener Manufaktur in Auftrag gegeben wurde. Monmartel hatte sich als Vermittler für die Verbindung zwischen Maria Josepha, Prinzessin von Sachsen und dem einzigen Sohn Louis XV, Louis Ferdinand, dem Dauphin, verdient gemacht und damit die diplomatischen Verbindungen zwischen den beiden Häusern Frankreich und Sachsen bedeutend gestärkt. Neben eines umfangreichen Services mit dem Allianzwappen Monmartel und Bethune, berichten die Quellen von einer Vielzahl von Vasen, darunter auch von dieser Jahreszeitengarnitur, die aus zwei trichterförmigen Vasen für Sommer und Herbst und zwei Deckelvasen, modelliert als Allegorien für Frühling und Winter bestand. S.Schwartz/ J.Munger, Gifts of Meissen Porcelain to the French Court, 1728-50, in: M. Cassidy-Geiger, Fragile Diplomacy, 2007, S.147-150, Abbildung der kompletten Garnitur (unbekannter Provenienz) S. 150 Abb. 7-12a-d.