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Lot 1084* - A162 Möbel, Porzellan & Dekoration - Donnerstag, 20. September 2012, 10.00 Uhr

KONSOLE,

Louis XV, Genua oder Rom um 1745/55.
Holz durchbrochen sowie reich beschnitzt mit Blättern, Kartuschen und Zierfries sowie vergoldet. Geschweifte, trapezförmige und vorstehende "Giallo di Siena"-Platte auf wellig ausgeschnittener, durchbrochener Zarge mit durch geschweiften Kreuzsteg verbundenen Doppelvolutenstützen auf flachen Füssen. 124x67x100 cm.

Provenienz: Aus einer europäischen Privatsammlung. Feine Konsole von hoher Qualität; eine vergleichbare Konsole ist abgebildet in: G. Mazzariol, Mobili italiani del seicento e settecento, Mailand 1964; S. 105. Genua war im 18. Jahrhundert eine wirtschaftlich und kulturell aufstrebende Stadt, wo noble Familien wie Doria, Brignoni und Sale ihren Reichtum durch prunkvolle Bauten manifestierten und ihre Paläste mit teuerstem Mobiliar einrichten liessen. Als wesentlich erwies sich der Kontakt zu Frankreich. 1684 wurde die Stadt von Louis XIV erobert, was den "stile genovese" prägte, da sich nach dem Edikt von Nantes 1685 viele französische, protestantische Ebenisten in der ligurischen Hauptstadt niederliessen. Die Werke der "bancalari" - so wurden die Genoveser Tischler genannt - zeichneten sich durch die französisch beeinflusste Formensprache, perfekte Konstruktion und Liebe zum Detail aus; auch nicht sichtbare Teile der Möbel wurden akkurat ausgearbeitet und gepflegt. 1751 wurde die Accademia Ligustria gegründet, wo die bedeutendsten Ebenisten, wie zum Beispiel A. Ratti und A. Tagliafichi, ihr Handwerk lernten. Als Meisterarbeiten wurden Kommoden und "ribalte" gefordert, die durch die ausserordentlich elegante Formgebung und das feine Furnier "a motivo di fiore quadrilobato" charakterisiert waren. Lit.: M. Cera, Il mobile italiano, Mailand 1983; S. 112. A. Disertori / A.M. Necchi-Disertori, Il mobile del settecento - Italia; Novara 1985; S. 44-48 (Abb. einer "ribalta"). W. Terni de Gregory, Vecchi mobili italiani, Mailand 1985; S. 161 und 169. Für Angaben zum römischen Kunsthandwerk siehe Fussnote der Katalognr. 1073.

CHF 30 000 / 50 000 | (€ 30 930 / 51 550)

Verkauft für CHF 30 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr